Tokio Hotel

2001

Epic Local/Sony (VÖ: 18.11.)

Back to the roots? Nicht wirklich. Die weitgereisten Magdeburger spielen Retro-Adult-Pop.

Ein bisschen wirkt es so, als hätten Tokio Hotel aufgegeben. Als hätten sie kapituliert vor allen, die immer noch das alte Zeug hören wollten, den Bestrebungen der Band zum Trotz, sich mit schick produzierten Alben wie DREAM MACHINE vom Teenieruhm (und der Klatschblatt-Dauerpräsenz der Hälfte ihrer Belegschaft) freizuschwimmen. Allen Ernstes eröffnen sie ihre neue LP also nun mit „Durch den Monsun 2022“. Die Reprise ihres größten Hits klingt wertig und luftig, in etwa so, wie man sich als 16-Jähriger eine Designerküche vorgestellt hat. 2001 heißt das zugehörige Album, benannt nach dem Gründungsjahr der Magdeburger Band, aber es bietet: Adult Pop im besten Sinn.

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Schöne, elastische Electrosongs wie „Happy People Make Sad“. Nullerjahre-Nostalgienummern wie „When We Were Younger“, die sich anhören wie MGMT ohne Acid. Dazu Schmuselieder, die zum Glück nie so deutschpoetisch, nie so provinziell klingen wie beim Gros ihrer Kollegen in diesem Land – und das nicht, weil Tokio Hotel auf Englisch singen und seit Jahren in Berlin und L. A. residieren. 2001 ist Pop, der in seinen schlechtesten Momenten egal ist, in seinen besten ziemlich toll. Nur „Durch den Monsun“ hätte nicht wirklich noch mal gemusst.

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