Tom Liwa

Der, den mein Freund kannte

tomliwa.bandcamp.com (VÖ: 30.11.)

Duisburgs Finest legt die Gitarre zur Seite und erfindet den Liedermacher-Ambient.

Extreme Zeiten erfordern extreme Ideen. Manche davon sind nur folgerichtig: Tom Liwa reagiert auf die Corona-bedingte Verbannung der Musik ins Private mit seinem 27. Album, einem denkbar privaten. DER, DEN MEIN FREUND KANNTE ist Rückzug aus gewohnten Songstrukturen, aus wirtschaftlichen Verwertungszusammenhängen, ja aus dem Leben selbst. Denn Liwa, 59 Jahre alt mittlerweile, erzählt von seinem verstorbenen Freund Willi und vom Kaninchen, das seit Tagen nicht mehr gegessen hat, er erzählt vom Vergehen und Vergessen, vom Tod.

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Liwa spricht diese Texte eher, als dass er sie singt, und das über einer Klangkulisse, gebaut aus Orgel und Klavier, aus Drones und schwebendem Klang, wundervoll leicht und bedrückend schwer, die dunkel sein will oder erleuchtend, aber ganz bestimmt kein Song mehr. Manchmal rezitiert er auch gleich ganz ohne Musik, ein andermal singt er religiöse Chants ohne Text.

https://www.youtube.com/watch?v=jl5Qz9zW_TU

Der Indie-Singer/Songwriter unterläuft aber nicht nur alle künstlerischen Erwartungen an ihn, sondern versucht auch gleich noch, die kommerziellen Regeln neu zu schreiben. Kein Vinyl, kein Streaming: DER, DEN MEIN FREUND KANNTE wird nur (als CD oder Download) direkt über Bandcamp vermarktet.