Tygers Of Pang Tang – Spellbound
Wie man sich doch täuschen kann! Nach dem Debüt-Album WILD CAT dachte ich wirklich, daß die Tygers Of Pang Tang eine außergewöhnliche Heavy-Metal-Band mit einem nicht alltäglichen Stil werden könnten. SPELLBOUND ist absolut durchschnittlich ausgefallen; angefangen bei der obligaten dramatisch angehauchten Ballade „Mirror“ über einige durchschnittliche („Tyger Bay“) oder gar nichtssagende („Take In“) Nummern, bis zu ein paar wirklich guten Stücken, wie z. B. das stark an Saxons „Suzi, Hold On“ erinnernde „The Story So Far“ oder das kraftvolle „Hellbound“. Durchweg ist alles stinknormaler Heavy-Rock. Die Gründe für diese überraschende Entwicklung liegen wohl bei der Änderung des line-up. Für Jess Cox kam Jon Deverill als neuer Leadsänger in die Gruppe. Jon ist ein typischer HM-Shouter, Marke R. I. Dio oder Biff Byford und verfügt sicherlich über den größeren Stimmumfang, aber less besaß bedeutend mehr Personality, seine eher coole, etwas monotone Stimme hatte einen sehr viel größeren Wiedererkennungswert. Weiterhin wurde zusätzlich John James Sykes angeheuert und so spielen jetzt auch die Tygers – wie die meisten neuen HM-Groups – mit zwei Leadgitarristen. Dadurch besitzt die Band natürlich mehr technische Möglichkeiten und der Sound wirkt voller. Trotzdem bietet diese LP nur Altbekanntes. Während WILD CAT etwas Besonderes/ Eigentümliches darstellte, ist SPELLBOUND lediglich eine HM-Scheibe unter vielen.
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