U.K. – Danger Money
Mehr oder weniger bekanntlich haben sich U.K. vor einiger Zeit aufgesplittet: Bill Bruford und Allan Holdsworth sind gegangen, um ’ne eigene, doch nur mäßig erquickliche Platte zu produzieren: „One Of A Kind“. Die beiden Reste von U.K. sind nun Eddie Jobson (keyb, vi) und John Wetton (bg, voc), die sich Terry Bozio als Drummer hinzugeholt haben. Alle sechs Stücke stammen von Jobson/ Wetton und atmen die gleiche Atmosphäre; mit Jazzrock ist sie leider nur unzureichend beschrieben. Eher scheint mir hier eine ansonsten recht abgegriffene Metapher zuzutreffen: „Die Musiker bringen ihre früheren Erfahrungen ein“. Also: Bozio schlagzeugte bei Zappa und Weather Report; Jobson spielte bei RoxyMusic, bei Zappa und hier und dort in England; Wetton schließlich arbeitete mit Family, zufällig auch mit Uriah Heep, und vor allem mit King Crimson, wo er wegen seiner Stimmlage als Nachfolger von Greg Lake einsprang. Womit zugleich schon der Gesang auf „Danger Money“ angedeutet wäre: Wetton singt ungemein kraftvoll und mächtig, jedoch ohne Rauheit. Dieser Tatsache sowie Jobson’s sehr wendigen Keyboards verdankt die Platte, daß man weder Gitarre noch sonstwas vermißt, obwohl dies wegen der sparsamen Besetzung hätte erwartet werden können. Vorzüglich gelungen: „Danger Money“, „Cesar’s Palace Blues“ und das 12minütige ,,Carrying No Cross“, das speziell aufzeigt, wie dynamisch und dramatisch Musik sein kann, ohne sich in elitäre Kunstschnörkel oder Ego-Trips zu verlieren.
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