Ugly Kid Joe

Nach dem Ubernacht-Erfolg ihrer aus dem Handgelenk hinproduzierlen Debüt-EP stellen sich die häßlichen Kinder nun der Nagelprobe: Power oder Poser? Die fünf Freunde aus dem idyllischen kalifornischen Isla Vista nehmen sich in der Rolle der bösen Beach Boys nicht immer bierernst. Schließlich haben sie musikalisch mehr zu bieten als brachialen Powerrock und eine dreiste Anti-Haltung. Geschickt schieben sie immer wieder schöne, griffige Melodien unter die unverschämt frechen Gitarrenriffs. Und sie greifen sogar zur akustischen Gitarre und covern mit .Chats In The Cradle“ einen Harry Chopin-Song. So etwas trauen sich nur Jungs mit Herz und Verstand. Ihr Trick funktioniert auch in Album-Umfang: Immer wieder verkaufen sie intelligente Kritik am American Way Of Life, bauernschlau verpackt in eine Musik, die für Nirvano-Freunde roh genug ist, ohne das spaßsuchende Vorstadt-Publikum abzuschrecken.