Ul – The Iron Apple

SOUTHERN/EFA

Eine faszinierende Band, ständig in Bewegung, immer auf Trab. Drei New Yorker mit massig Vergangenheit (u.a. Marc Ribot, Yo La Tengo, Dolores, Pizzicato Five) und noch mehr Gegenwart (Projekte mit und für Stereolab, 5 Techno Animal, DerekBailey.Tortoise). Sie verstehen es, komplexen Avantgarde-Jazz mit heftigst groovendem Krautrock zu verbinden, komplizierteste Drum-Patterns mit monoton knallenden Bässen (zwei an der Zahl) zu verschmelzen, sich meilenweit voneinander zu entfernen, ohne ganz den Kontakt zu verlieren, und dann im rechten Moment auf den Punkt wieder zusammenzustoßen. Mal experimentieren sie mit Dub-Elementen, dann versuchen sie sich an Drum ’n‘ Bass mit Bläser-Arrangements, um später die Bläser-Parts doch für ein ganz anderes Stück zu verwenden. Oder sie remixen ihre eigenen Stücke bis zur Unkenntlichkeit, wie jetzt bei THE IRON APPLE. Zwei neue Songs, und drei Remixe hiervon. Ohne Dancefloor-Absichten wohlgemerkt. 20 Minuten total, eine Mini-CD. Da wabern Echo-Geräte durch den Mix, werden Bässe skelettiert und kreisen Gitarren-Loops über Noise-Samples. Sicher nicht ihre zugänglichste Platte, aber für offene Ohren und Fansein Klangerlebnis spezieller Art. Und mit dem nächsten Longplayer sollten dann nicht nur die Insider entzückt lauschen.