Waltz With Bashir von Ari Folman, Israel/Deutschland 2008 :: Start: 6.11.
Ein dokumentarischer Zeichentrickfilm. Wie soll das gehen? Wenn sich zwei Genres grundlegend voneinander unterscheiden, dann sind es Dokumentation und Animation. Dringlich und unmittelbar das eine,durchdacht und von langer Hand vorbereitet das andere. Wie es dem israelischen Regisseur Ari Folman dennoch gelingt, mit den Mitteln des Zeichentrickfilms seine eigene Zeit als Wehrpflichtiger, als der er 1982 Zeuge des Massakers von Sabra und Schatila wurde, nachzuspüren. Lage um Lage von verdrängten Erinnerungen aufzudecken, ist mehr als imposant. Einerseits amplifizieren die prallen Bilder das Erzählte, gleichzeitig schaffen sie auch eine Distanz, eine Aura des Unechten. Wenn dann am Ende des Films die realen Bilder des Massenmords gezeigt werden, grobkörnig, verwackelt und real, dann stellt sich auch ein echter Schock ein. Als Zuschauer wird man gezwungen zu einem Einverständnis über die Unaussprechlichkeit der Verbrechen. Das ist nicht der Kniff eines Dokumentaristen, sondern eines Filmemachers, der Abbitte leistet.
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