Wheat – Hope and Adams
Gute Musik gibt es ja mehr als genug, die Labels müssen sich nur die richtige rauspicken. Ein Label, daß in dieser Beziehung immer wieder eine exzellente Wahl trifft, ist City Slang mit dessen Macher Christoph Ellinghaus. Seit dem großen Knall mit Tortoise und Built To Spill hat ersieh auf der Transferbörse etwas rar gemacht, aber jetzt entdeckteer mal wieder ein wahres Schmuckstück für Europa, das hoffentlich weite Kreise ziehen wird. Wheat heißt die Band aus New England, die sich mit Informationen auf ihrem Debüt HOPE AND ADAMS mehr als bedeckt gibt, dafür aber über die ganze Distanz von 44 Minuten ein Ass nach dem anderen aus dem Ärmel zieht. Rein oberflächlich betrachtet spielen sie melodischen Gitarrenpop, mehrstimmig, mit allem, was der klassische Indie-Hörer so kennt, liebt, oder auch nicht mehr liebt. Doch irgendetwas ist anders. Die Platte klingt so leicht, so locker, so in sich gefestigt. Sie „klingt“ fantastisch – soundmäßig. Produziert hat David Fridman (Mercury Rev, Fläming Lips). Das Schlagzeug ist direkt an der Ohrmuschel, jedes HiHat-Geraschel ist präsent, nicht einfach nur ein weiterer unauffälliger Nebenpart in der Rhythmus-Fraktion. Wheat erinnern in ihrer selbstvergessenen, nicht nach links und rechts schauenden, Art mit ihrem ausgeklügelten und bis zum letzten durcharrangierten Debütalbum zudem an das ebenfalls dieser Tage auf dem deutschen Markt erschienene Erstlingswerk der Chicago-Band Ether Frolics. Irgendwie Musik für die Zeit nach dem großen Knall, wenn wieder mal ein wenig Ruhe im Affenhaus einkehrt, und Medienmacher drei Minuten durchatmen können.
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