Why? – Alopecia
Selten wirkte ein Foto im Miniatur-Booklet einer Promo-CD so beruhigend. Was vor allem damit zu tun hat, dass das Bild der drei Musiker nicht mit dem Titel des Albums korrespondiert, alopecia (Alopezie= Lichtung des Haupthaars, die zur Glatzenbildung führt) heißt der dritte Tonträger von Why?, und bei Yoni Wolf, seinem Bruder Josiah und Doug McDiarmid ist haarwärts alles in Ordnung. Mehr noch: Zwei von ihnen tragen eine ausgewachsene Gesichtstapete, einer hat einen Pornobalken unter der Nase. Und auch musikalisch wächst und gedeiht alopecia prächtig. Zwischen Plinker-Plinker-Spielereien und Kinderklavier-Miniaturen, die an die Eels gemahnen, sprießt Folk-Pop, der beherzt die psychedelische Showtreppe des Lebens auf-und abwärts läuft. Schön dringlich und mitunter bedrohlich wirkt der Sprechgesang in „Good Friday“-einem Stück, in dem erst noch entschieden werden muss, ob der junge Tag wirklich dein Freund wird. Mit einem knarzigen Beat kommt „The Hollows“ um die Ecke, und dazu werden Texte serviert, die schön schräg sind: Ums Verstecken hinter Bärten geht’s, und zwischendurch erklingt ein beherztes „Fuck you“. Die Haare sind noch da, die Frisur sitzt, der Sound auch. Darauf eine Runde Dreiwettertaft. VÖ: 7.3.
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