Wynton Marsalis – The Midnight Blues
Der mehrfache Grammy-Preisträger Wynton Marsalis setzt seinen einmal eingeschlagenen, konservativen Weg auch auf seinem neuen Werk THE MIDNIGHT BLUES fort. Das Quartett, gerahmt von einem 31köpfigen Orchester, verliert sich in wunderschönen Romantizismen, die ob ihrer Belanglosigkeit das geübte Ohr nicht aus der Reserve zu locken vermögem. In der fünften Veröffentlichung seiner Reihe „Standard Time“ präsentiert der Traditionalist Standards, wie „After You’ve Gone, It Never Entered My Mind“ oder „My Man’s Gone Now“, ohne jedoch das Niveau, der von anderen früher schon ungleich besser eingespielten Standard-Werke, zu erreichen. Erinnert sei da nur an „Porgy & Bess“ in der Big Band-Bearbeitung von Gil Evans und Miles Davis. Natürlich ist Marsalis‘ Trompetenspiel wieder ohne Makel, agieren die Begleiter nach Vorschrift, jedoch wirkt der ewige Retrokult mit der Zeit ermüdend. Marsalis ist ein talentierter Musiker, der seine kreativen Energien vielmehr auf die Gegenwart und Zukunft des Jazz richten sollte.
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