Yes :: Close To The Edge / Tales From Topographie Oceans / Relayer / Going For The One
Der zweite Schwung Rereleases der englischen Progrocker, diesmal die Jahre 1972 bis 1977 abdeckend.
Mit fragile hatte die ultimative Yes-Besetzung – Jon Anderson (vocl, Bill Bruford Idrl, Steve Howe [g], Chris Squire bg] und Rick Wakeman (keybl – Anfang 1972 ein erstes, durchaus prägnantes Zeichen gesetzt, dem sie später im selben Jahr ein veritables Meisterwerk folgen ließ: close to the edge war die Quintessenz des britischen Progrock. Im Titelstück, einer über 18-minütigen Suite, zog das Quintett alle Register zwischen Wohlklang und Dissonanzen, zwischen Ruhe und Höllenlärm, straightem Rock, majestätischem Gedöns und abenteuerlichen Rhythmuswechseln, derweil „And You And I“ und „Siberian Khatru eine Spur weniger ambitioniert, dafür zugänglicher und nicht minder atemberaubend klangen. Abgang Bruford, Auftritt Alan White. was nicht weniger bedeutete als: Nun saß statt eines Künstlers ein Handwerker am Schlagzeug. An ihm lag es allerdings nicht, dass tales from topographic oceans 1974 erschienen, ein kapitaler Reinfall war. Die Herren übertrieben es schlicht mit ihrem Hang zur großen Form: Vier jeweils um die 20 Minuten lange, bleischwere, mythologischen Quark breit tretende Stücke mochte sich kaum einer öfter als zwei, drei Mal am Stück antun, relayer war da schon ein anderes Kaliber. Wie auf close to the edge gab es hier ein plattenseitenlanges und zwei etwas kürzere Stücke, doch spielte die Band viel tighter, jazziger gar als auf dem ziellos mäandernden tales … Was auch ein Verdienst des Schweizers Patrick Moraz war, der Wakeman abgelöst hatte. Der Tastengott kehrte aber für going for the one in die Keyboard-Burg zurück für ein Album, das mit seiner Mischung aus epischen Stücken und melodienseligen Songs vielen als letztes großes Yes-Werk gilt. Alle Rereleases bieten tollen Klang, reichlich Bonustracks [Single-Edits, alternative Versionen] und so wunderhübsche wie hochinformative Booklets.
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