Yes :: Tormato / Drama / 90125

Die Prog-Rocker versuchten sich auch mal an New Wave und Mainstream-Schlock.

Der Yes-Rerelease-Story dritter und letzter Teil mit drei Alben aus den Jahren 1978, 1980 und 1983: besserer Klang, schönere Booklets und reichlich Bonustracks – Qualitätsprodukte Marke Rhino. Aber die Musik, ach die Musik: tormato , veröffentlicht zur Hochzeit des Punk, geriet zum Abgesang der Besetzung Jon Anderson Ivocl, Steve Howe (gl, Chris Squire bg, Rick Wakeman (keybl und Alan White Idrl. Nach dem phasenweise ungewohnt zugänglichen going for the one versuchte man, die charakteristischen Merkmale des Yes-Sounds ausladende Melodiebögen, abrupte Rhythmuswechsel, dito Übergänge von lyrischen zu lärmigen Momenten, von Wohlklang zu Bombast – in kürzere, prägnante Songs zu packen. Was der wenig elaborierten Vorlagen wegen allzu selten gelang. Die Unzufriedenheit war groß, Anderson und Wakernan gingen. Für drama kamen als Ersatz Trevor Hörn Ivocl und Geoff Downes Ikeybl, die 1979 als The Buggles mit „Video Killed The Radio Stars“ einen Hit hatten. Ergebnis: eine bizarre Mixtur aus Yes-typischem Pomp, Wave-Versatzstücken und halbherzigem FM-Radio-Schlock. Hört sich schlimm an, war es auch. Abgang: Hörn, Downes und Steve Howe. Stattdessen meldeten sich – Überraschung! – Jon Anderson und – Überraschung, Überraschung!! -Tony Kaye Ikeyb) zum Dienst. Letzterer nach zwölf Jahren Yes-Pause. Die wichtigste Personalie indes betraf den vakanten Gitarristenjob: Den übernahm Trevor Rabin, der den britischen Prog-Dino fortan konsequent auf Ami-Mainstream-Rock trimmte. Dass das Ergebnis – 90125 klang wie etwas, was Pfeifen wie Boston oder Foreigner seit Jahren spielten, störte nicht weiter, zumal Klopfer wie „Owner Of A Lonely Heart“, „Hold On“ oder „Changes“ gefallen konnten. Entertainment statt Epos, Baby. Und unterhaltsam ging’s weiter – vor al lern fürjene, dieauf fernsehserienreife Kabalen und Intrigen standen. Mehr? Nö. Nu is‘ erstmal gut.