Yes :: Yes/Time And A Word/The Yes Album/Fragile

Schon atemberaubend, dieses Tempo: Mitte ’68 gründeten Jon Anderson (voc), Chris Squire (bg), Bill Bruford (dr), Peter Banks (g) und Tony Kaye (org) die Gruppe Yes, spielten wenig später beim Abschiedskonzert von Cream in der Royal Albert Hall im Vorprogramm, erhielten darob einen Vertrag beim Atlantic-Label und siehe da: Im Woodstock-Sommer 1969 erschien bereits ihr Debütalbum, Yes (3,5) verband für damalige Zeiten gar nicht unüblich und etwa von Vanilla Fudge („Ticket To Ride“, „Eleanor Rigby“) gern durchdekliniert kompromisslos umgekrempeltes Fremdmaterial wie „Every Little Thing“ (Lennon/ McCartney, mal wieder) oder „I See You“ von den Byrds mit ambitioniertem, zwischen Klassik, Psychedelia und kunstvoll verschnörkeltem Rock changierenden Eigenmaterial, das – auch dank Andersons ungewöhnlichem Chorknaben-Organ – einen eigenartigen Zauber versprühte. Mit Time And A Word (2,5) gab es im Jahr darauf eine Neuauflage dieses Konzepts (diesmal mit Songs von Steven Stills und Richie Havens), die durch nachträglich applizierte Streicher leider ins allzu Operettenhafte abglitt. Neun Monate später folgte the Yes Album (5), ein erstes Highlight im Werk der Briten, das selbst eine progrockiger Umtriebe eher unverdächtige Künstlerin wie Aretha Franklin zu Elogen hinriss. Und in der Tat: Mit „Yours Is No Disgrace“, „Starship Trooper“, „I’ve Seen All Good People“ oder „Perpetual Change“ reihte sich hier ein Geniestreich an den anderen. Nachdem man für das Yes Album Peter Banks durch Steve Howe ersetzt hatte, war 1972 auf Fragile (4) mit der Einwechslung von Tasten-Wizard(TM) Rick Wakeman für Tony Kaye das definitive Yes-Line-Up komplett. Die Platte enthielt mit dem Single-Hit „Roundabout“ und dem späteren Live-Klassiker „Heart Of The Sunrise“ zwei Epen aus dem Progrock-Himmel, zitierte Brahms, der Rest war allemal sehr okay. Die vier Rereleases glänzen mit exquisitem Klang und feinen Bonustracks weitere sind in Planung. www.yesworld.com