Yma Sumac – Recital
Die Vorstellung, dass der einzige Konzertmitschnitt von Yma Sumac ausgerechnet im erzkommunistischen Bukarest, Rumänien, noch vor Ceausescus grauenhafter Diktatur entstand, hat etwas Bizarres, ja fast schon Dekadentes. Aber tatsächlich ist es amtlich verbucht in der Vita der stimmgewaltigen Viereinhalb-Oktaven-Prinzessin aus Peru. Doch da Gerüchten zufolge in ihrer Biografie mehr mythischer Schein als wahres Sein sich aneinanderreiht, darf auch ein angeblich sechsmonatiger Aufenthalt hinter dem Eisernen Vorhang und speziell in der ehemaligen Sowjetunion mit zahllosen ausverkauften Shows der, was ihr Sangestalent anbelangt, über jeden Zweifel erhabenen Sumac angezweifelt werden. Schließlich gibt es ja glaubhafte Zeugen, die noch heute behaupten, Yma Sumac wäre eine aus Brooklyn stammende jüdische Opernsängerin namens Amy Camus, die einst aus Europa in die USA emigriert sei und ihren Namen der Exotik halber einfach rückwärts buchstabierte. Auf offener Bühne vor mehr oder minder überzeugten Kommunisten jedenfalls brilliert die Sumac genauso wie im Aufnahmestudio bei ihren fünf Klassikeralben VOICE OF THE XTABAY, LEGEND OF THE JIVARO, MAMBO, FUEGO DELANDES und LEGEND OF THE SUN VIRGIN, die sie in Auszügen bei diesem Konzert präsentiert. Ihr halsbrecherischer Sopran stürmt in Höhen jenseits der Vorstellungskraft, klingt mituntergar wie ein fleischgewordenes Theremin. Auch ohne Les Baxters großorchestrierte Arrangements stößt die Diva nicht an ihre Grenzen. Selbst wenn die Grande Dame des Mambo-Wahns.der in den 5oer-Jahren wie eine Seuche grassierte, dann mehr wie eine Princess Of Folk tönt. Ein wahrlich außergewöhnliches Hörerlebnis bleibt die heute 84-jährige Yma Sumac ohnehin, ganz egal, ob sie aus den peruanischen Anden oder doch aus einem New Yorker Stadtteil stammt.
www.yma-sumac.com
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