Zappa/Beefheart/Mothers – Bongo Fury
Georgie Duke an den Keyboards, Chester Thompson, der mittlerweile bei Weather Report spielt, am Schlagzeug, Bruce und Tom Fowler an Posaune bzw. Baß (laut Cover auch als Tänzer), Don Van Vliet alias Captain Beefheart als Sänger, dazu noch drei weitere Mothers und natürlich Frankie-Boy Zappa – kann’s noch besser und amüsanter kommen? Man hat sich kaum von Zappa’s letztem Album „One Size Fits All“ von vor wenigen Monaten oder von der Live-Doppel-LP „Roxy And Elsewhere“ erholt, da blasphemiert Maestro Frank schon wieder aus den Rillen, zum größten Teil wieder live und abermals prallvoll mit Ideen. Wenn ich eins nicht kapiere, dann die Tatsache, wie Zappa’s zahlreiche Mütter ihre komplizierten Arrangements auch live perfekt realisieren. Wie gewohnt jongliert Francis Vincent nämlich mit allen möglichen Stilformen sowie skurrilen Gags, wobei Amerika mal wieder sein Fett abkriegt. Anläßlich des zweihundertsten Geburtstags der Vereinigten Staaten schlägt Zappa zweifach zu: In „Poofter’s Froth Wyoming Plans Ahead“ (!?!) und „200 Years Old“. Und wie üblich begeistert Frank mit komplexen Songs, die trotz anfänglicher Verständnisschwierigkeiten bereits beim ersten Anhören elektrisieren, weil sie dauernd Abwechslung bieten – man braucht bloß seine Ohren weit zu öffnen. Nebenbei muß erwähnt werden, daß bei diesen Aufnahmen ein Genie am Mischpult gesessen haben muß. Soll ich jetzt schreiben, daß Zappa letztendlich doch der Größte ist? Nee, ich mach’s nicht, weil mich sonst meine Freunde wieder so schräg und mitleidig ansehen.