Zeltingerband – Ich bin ein Sünder

Für seine Verdienste und Verschrobenheiten in mittlerweile zehn Dienstjohren als Deutschlands vielleicht einziger echter Rock-Outlaw gebührt Jürgen Zeltinger eh ein Stammplatz in unserem Herzen. Auch wenn er auf seinem neuen Album als „Mönch von Köln“ beinahe mainstreammäßig geläutert und keyboardversessen innere Einkehr hält. Aber gemach: In klassischer Besetzung mit dem formidablen Ralf Engelbrecht und dem Produzenten Alex Porche als Gitarren-Duo-infernal brilliert die Zeltingerband nach wie vor als beinharter Einpeitscher im Müngersdorfer-Stadion-Groove („F.C. Lied“). Ex-Accept-Mann Udo Dirkschneider schrieb die Songs mit, Bläck-Föss-Frontmann Tommy Engel psalmodiert bei Sünder Jürgen vokaltechnisch im Background, und Stammbassist Norbert Zucker pumpt im Verein mit Neudrummer Markus Ulrich Rhythmus-Energie mit Heavy-Appeal. Textlich gelangen Zeltinger zwar keine „Chef“-Highlights wie „Mallorca, Sommer, Sonne, Herzinfakt“, denn irgendwie scheint er kürzlich ins Weihwasserbecken gefallen zu sein (er hat’s thematisch schwer mit der Religion). Aber dafür bleibt er hart, kompakt und riff-orienfiert. Solide Power.