Schweine im Funk-All


„Wir spielten einmal Hawaii-Musik auf einer Party. Die Leute tanzten Limbo, fiippten aus, schlugen die Einrichtung kurz und klein, und so kamen wir zu unserem Namen.“ Sechs Jahre und einige verhängnisvolle Zufälle später — Bassist House singt, weil die vier Musiker die Adresse des Frontmanns auch nach dreistündiger Auto-Tortur nicht finden konnten — sind die Limbomaniacs mit ihrer Debüt-LP meilenweit von Palmen-Romantik entfernt. STINKY GROOVES hält, was der Titel verspricht. Baströckchen und Hula Hula haben die weißen Funker aus der Bay Area gegen satte Baßläufe und brutale P-Funk-Grooves eingetauscht. Mit Zielrichtung direkt unter die Gürtellinie verbrüdern sich hämmernde Powerchords, beinharte Raps, aber auch jazzig angehauchte Saxophonsolos zu einer Mischung, die unter Garantie keine Rückschlüsse auf die Hautfarbe ihrer Erzeuger zuläßt. (Simples Eigenurteil: „Wir sind ein wenig abwechslungsreicher als all die anderen FunklRockBands“) Dafür sorgen unter anderem auch ein paar namhafte Experten in Sachen Black Music, die STINKY GROOVES zu einem mehr als guten Gelingen verhalfen: Bill Laswell als Produzent, Bootsy Collins, James Brownes Saxer Maceo Parker und 24-7-Spyz-Bassist Rick Skatore als Gastmusiker sorgen bei den Limbomaniacs für eine saumäßig hochkarätige Credit-Liste. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Limbomaniacs sprechen mit Songtiteln wie „Butt Funkin'“ oder „Porno“ eine deutliche Sprache, und machen zur Freude aller Zensoren keinen Hehl aus ihren persönlichen Vorlieben. „Wir sammeln verrückte Pornos, das ist unsere Obsession, ohne die könnten wir gar nicht leben. “ Scheint zu klappen mit ihrer speziellen Art von Inspiration: Bei dem Schweinefunk bleibt kein Höschen trocken.