In schwarzen Hemden und in warmes Licht getaucht, stehen Robin Proper-Shepard und seine fünf Bandmitglieder, die nach diversen Umbesetzungen im Moment gerade Sophia formen, auf der mit dunklem Vorhangstoff umgrenzten Bühne. So muss Kammer-Rock aussehen. Und nur, wenn man dieser schwerelosen, mal klaustrophischen, mal schmerzlindernden Musik von Angesicht zu Angesicht entgegentritt, wird man Zugang zu ihrfinden. Und so rückt man im Verlauf des Konzertes, das nach etwas schwelgerischem Beginn (in dem das wunderbare“.If Only vom 1996er Meisterwerk THE infinite circle gespielt wirdl mit der aktuellen Single „Pace“ und dem Hit „Oh My Love “ Fahrt aufnimmt, immer näher an die Band heran. Obwohl es kaum etwas zu sehen gibt. Höchstens Proper-Shepard Leine Mischung aus dem jungen Johnny Logan und dem jungen Johnny Cash, wie nebenan geraunt wird), der Worte bis zur Unkenntlichkeit zerkaut. Und seine Mannen, mit denen er in selbstvergessener Genauigkeit intime Klangwelten aufbaut, die offenbar schon durch kleinste Unaufmerksamkeit ins Wanken geraten können. Als bei der Zugabe „Desert Song No. 2“ ein Mädchen plötzlich arg ins Husten gerät, hängt Proper-Shepard an die Anfangszeilen „Do you needsomeone, da you needa friend“ ‚ein charmantes „Do you needsome water?“ an, und tatsächlich kommt der Stagehand gelaufen und reicht der Geplagten eine Flasche Wasser. Daraufhin braucht der Sänger drei – natürlich urnjohite -Anläufe, bis er wieder in den Song hineinfindet. Zuvor konnte man sich noch fragen, ob bei aller Konzentration und innerer Einkehr dem introvertierten Proper-Shepard etwas mehr Konversation mit dem Publikum nicht schaden würde. Spätestens beim letzten Lied „The River Song sind aber dann alle, nicht nur aus Sympathie, ganz nahe bei der Band. Nur im Auge des metallischen Riff-Hurrikans, mit dem der Song ausklingt, ist so viel Lautstärke und Schönheit zu ertragen. Vorhang. >>>

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