Soulstars auf dem Motown-Label


DAS TAMLA-MOTOWN-LABEL HAT DER WELT SEIT NUN-MEHR GENAU ZEHN JAHREN EINE UNMENGE VON SOUL-UND AFRO-ROCK INTERPRETEN PRÄSENTIERT. GEGRÜNDET WURDE ES, ALS DIE SOUL-MUSIK NOCH IN IHREN KINDERSCHUHEN STECKTE. UM 1970 HERUM SCHIEN ES EIN WENIG STILL ZU WERDEN, ABER DER SCHEIN TRÜGTE, DENN HEUTE, 1973, IST SOUL POPULÄRER DENN JE - NICHT ZULETZT AUFGRUND DER HITS VON STEVIE WONDER, DEN JACKSON 5 UND DER TEMPTATIONS.

THE TEMPTATIONS

Als das Gesangsquintett ‚The Primes‘ 1963 unter dem neuen Namen ‚The Temptations‘ ihren ersten Hit auf Amerika abfeuerten, ging es richtig los bei Tamla-Motown. Aus den fünf schwarzen Sängern wurden gefeierte Soul-Stars. Der ganz grosse internationale Durchbruch kam jedoch erst 1966 mit Titeln wie ‚Ain’t To Proud To Beg‘, ‚Beauty Is Only Skin Deep‘, ‚I’m Losing You‘ und viele andere.

Alle Rekorde wurden schllesslich dieses Jahr gebrochen, als die Temptations sich mit ‚Papa Was A Rolling Stone‘ selbst übertrafen. Eine längere Version dieses Single-Hits findet man übrigens auf der LP ‚All Directions‘. Inzwischen ist auch schon das neueste Album dieser Gruppe erschienen. Es nennt sich ‚Masterpiece‘. Falsetto-Tenor Dämon Harris, Tenor Otis Williams, Tenor Richard Street, Tenorbariton Dennis Edwards und Bassbariton Melvin Franklin werden sicher noch jahrelang dufte Funky-Music für uns zaubern.

JACKSON 5

Die Jackson Five sind nicht nur in Amerika wahnsinnig populär und nicht nur dort die wohl potenteste Konkurrenz für die Osmond Brothers. Ihre Karriere begann 1965, als Vater Jackson seine fünf Söhne Michael (14), Jermaine (18), Marion (16), Tito (19) und Jackie (22) zu einem Nachwuchswettbewerb In Ihrer Heimatstadt Gary (Indiana) anmeldete. Wie ihr Euch bereits denken werdet, haben sie den natürlich gewonnen. Als die Jacksons 1969 wieder einmal in Gary auftraten, sass auch Diana Ross im Publikum. Sie war von dem Konzert restlos begeistert und sorgte dafür, dass die fünf damals noch um vier Jahre jüngeren Brüder einen Schallplattenvertrag von Tamla Motown bekamen. Gleich die erste Single ‚I Want You Back‘ war ein Volltreffer! Danach wurden unzählige Singles und LPs aufgenommen, darunter die bekannten Titel ‚ABC‘, ‚I’ll Be There‘, ‚Mama’s Pearl‘, ‚Looking Through The Windows‘ und viele andere. In Europa wurde vor allem ‚Goin‘ Back To Indiana‘ ein Hitparaden-Renner. Michael und Jermaine haben Inzwischen bereits nebenbei mehrere Solo-Scheiben aufgenommen — man braucht nur an ‚Ain’t No Sunshine‘ zu denken. Stevie Wonder über die Jackson Five: „Too much, ich fand sie schon grossartig, als sie noch in ihrer Heimatstadt spielten.“ Ein schöneres Kompliment kann man wohl kaum bekommen, übrigens, der sechste und küngste Jackson Sprössling heisst Randy. Er ist ganze neun Lenze jung, singt und spielt bereits Congas.

STEVIE WONDER

In Saginaw, Michigan, wurde Stevie Wonder am 13. März 1950 blind geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie Wonder nach Detroit. Dort schloss Stevie Freundschaft mit dem jüngeren Bruder von Ronnie White (von The Miracles). Ronnie war es, der Stevie entdeckte und ihm einen Plattenvertrag bei Tamla-Motown vermittelte. Gleich die erste Single ‚I Call It Pretty Music‘ wurde ein Hit. Den Sänger nannte man damals noch Little Stevie Wonder. Er besuchte neben der normalen Blindenschule auch Unterrichtsstunden, in denen er Notenlesen in Blindenschrift erlernte. Schnell entwickelte er sich zu einem hervorragenden Sänger, Komponisten und Multi-Instrumentalisten. Zu seinen bekanntesten Songs gehören ‚Contract Of Love‘, ‚Fingertips 1 , ‚Uptight‘, ‚For Once In My Life‘, ‚I’m Wondering‘, ‚Yesterme, Yesteryou, Yesterday‘, ‚My Cherie Amour‘, ‚Signed, Sealed & Delivered‘ und natürlich ‚Superstition‘. Inzwischen hat Stevie Syreeta Wright geheiratet. Mit ihr zusammen hat er sowohl die Songs für ihre LP ‚Syreeta‘ als auch die für seine letzte LP ‚Talking Book‘ geschrieben (siehe auch ME-Longplaylook vom April). Um es kurz zu machen, Stevie gehört sicherlich zur Creme der Tamla Motown-Stars!