Spotify auf 150 Millionen US-Dollar verklagt


In den USA wurde eine Sammelklage gegen den Musikstreaming-Dienst Spotify eingereicht. Hintergrund sind unbezahlte Lizenzgebühren.

Musiker David Lowery (Casper Van Beethoven, Cracker) hat eine Sammelklage gegen Spotify eingereicht. Der Musikstreaming-Service soll vorsätzlich und ohne Lizenz geschütztes Material zum Streaming angeboten haben.

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Der Klage zufolge hat Spotify es versäumt, Künstler und Komponisten von Titeln zu finden und zu bezahlen, die an über 75 Millionen Usern ausgespielt werden. Darüber hinaus soll keine obligatorische Lizenz verwendet worden sein, sodass Spotify gar nicht im Recht sei, entsprechende Tracks im Streaming-Katalog aufzunehmen und anzubieten.

Die Sachlage wird noch prekärer, da sich Spotify durchaus darüber bewusst ist, geschütztes Material ohne eine entsprechende Lizenz anzubieten. Jonathan Prince, „Head Of Communications And Global Policy“ bei Spotify hat folgende Stellungnahme veröffentlicht:

„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, allen Songwritern und Verlegern jeden Penny zu bezahlen, der ihnen zusteht. Leider fehlen aber insbesondere in den USA die nötigen Daten, um die entsprechenden Rechteinhaber ausfindig zu machen. Oftmals sind die Daten aber auch falsch oder unvollständig. In dem Fall legen wir die zu zahlenden Lizenzgebühren solange beiseite, bis wir die Rechteinhaber identifiziert und bestätigt haben.“

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Da es sich bei der Klage um eine Sammelklage handelt, können sich weitere Künstler und Musiker ihr anschließen. In der Klageschrift wird behauptet, dass die Anzahl der Mitglieder bei über 100 Rechteinhabern liegen wird, die ganz einfach durch eine Suche von Spotifys Datenbank identifiziert werden können.

Die gesetzliche Strafe für jedes einzelne verletzte Werk kann zwischen 750 und 30.000 US-Dollarn liegen, in Ausnahmefällen sind sogar bis zu 150.000 US-Dollar möglich. Die Klageschrift sieht außerdem vor, dass unrechtmäßig angebotene Songs aus dem Streaming-Katalog von Spotify entfernt werden. Des Weiteren soll Spotify dazu veranlasst werden einen unabhängigen Rechnungsprüfer einzustellen, der die unrechtmäßig angebotenen Songs ausfindig macht und zukünftige Rechtsverletzungen verhindert.