Spotify-Boykott: Protest gegen ICE-Werbung und KI-Musik

US-Organisationen rufen zum Spotify-Boykott auf. Grund sind ICE-Rekrutierungsanzeigen, KI-generierte Musik & Investitionen in Militärtechnologie.

Jetzt reicht es endgültig: Drei Organisationen in den USA haben eine Boykott-Aktion gegen Spotify gestartet. Die Kampagne mit dem Namen „Spotify Unwrapped“ richtet sich gegen Rekrutierungswerbung der US-Einwanderungsbehörde ICE auf der Streaming-Plattform, den angeblichen Einsatz KI-generierter Musik sowie Investitionen von CEO Daniel Ek in ein KI-Militärunternehmen.

Die Initiative wurde von Indivisible Project, Working Families und 50501 Movement ins Leben gerufen – denselben Organisationen, die bereits die „No Kings“-Proteste initiiert hatten. Der Zeitpunkt der Kampagne fällt bewusst mit der Veröffentlichung von „Spotify Wrapped“ zusammen, dem jährlichen Jahresrückblick für Nutzer:innen, der hierzulande seit dem 3. Dezember verfügbar ist.

Organisationen fordern zur Abonnement-Kündigung auf

Ezra Levin, Mitbegründer von Indivisible, erklärte in einer offiziellen Stellungnahme: „Jedes Jahr soll Spotify Wrapped Künstler und Hörer feiern. Dieses Jahr hat sich Spotify stattdessen in Komplizenschaft gehüllt.“ Levin und seine Kampagnenkolleg:innen rufen Spotify-User:innen nun dazu auf, ihre Abonnements zu kündigen.

Zum Verständnis: Laut einem Bericht von US-„Rolling Stone“ gab das US-Heimatschutzministerium im Jahr 2025 rund 74.000 US-Dollar für ICE-Rekrutierungsanzeigen auf Spotify aus – deutlich weniger als auf Plattformen wie YouTube oder Meta. Trotz Protest von Artists und Nutzer:innen hält Spotify an der Schaltung der Anzeigen fest und begründet dies damit, dass sie nicht gegen die Werberichtlinien verstoßen.

Spotify reagiert auf KI-Musik-Debatte mit neuen Maßnahmen

Parallel zur Kritik am zunehmenden Einsatz von KI-generierten Tracks hat Spotify kürzlich neue Richtlinien und Werkzeuge eingeführt, die sich gegen „böswillige Akteure“ richten sollen. Gleichzeitig kündigte der Streaming-Dienst eine Partnerschaft mit ChatGPT an, um personalisierte Musik- und Podcast-Empfehlungen anzubieten. Konkrete Infos fehlen hierzu aber aktuell.