Die Musik
Lieder über die Lust und Last mit der Liebe im Besonderen und dem Leben an und für sich, dargeboten im klassischen Vier-Männer-sollt-ihr-sein Line-up – was Starsailor machen, ist nun wahrlich alles andere als neu. Aber in seiner Kompaktheit einfach eine Wucht. James Walsh zupft zumeist eine akustische Gitarre. Seine Stimme vereint die Intensität von Muse-Mann Matthew Bellamy und den Schmacht-Faktor, wie ihn einst Brett Anderson auf der ersten Suede-LP drauf hatte – und die Orgeleien von Barry Westhead sind nicht nur Song-tragend melodiös, sondern auch zum Gänsehaut-Kriegen schön. Wer die eigene Gefühlstapete mal dick und in wunderschönen Farben neu streichen will, ist hier goldrichtig.
Die Künstler
James Walsh ist mit 20 Jahren der Benjamin unter vier jungen Herren (James Stelfox, b, Barry Westhead, key, Ben Byrne, dr, alle 23 bzw. 24), hat aber trotzdem schon allerlei gemacht – allerdings keinen Job länger als drei Monate am Stück. „Ob nun in der Buchhandlung oder im Plattenladen – ich hab‘ nichts gefunden, was mich wirklich länger interessiert. Es geht mir immer nur ums Singen und die Musik.“ Kennen gelernt haben sich Starsailor auf dem College; Schlagzeuger Ben Byrne und James Walsh haben ebendort auch einen Abschluss gemacht – und zwar in „populär music“. Wer Starsailor bereits kennt oder sogar schon das Vergnügen hatte, sie live zu erleben, weiß, dass sie dieses Zertifikat nie vorzeigen müssen: Man hört es ihnen mit jedem Ton an.
Die Texte
„You got your daddy’s eyes, and your daddy was an alcoholic“, heißt es in „Alcoholic“ – und das will James Walsh um Himmels willen nicht autobiografisch gedeutet wissen. „Ich versuche, auf die Welt zu gucken, mache dann ähnlich wie Nick Cave eine Art mentales Foto und verwandle es in einen Song“, sagt Walsh.“Die Gefühle, die wir einfangen, gibt es alle naselang – unsere Lieder stehen exemplarisch für das, was Millionen Menschen täglich passiert.
Im Handel: die 3-Track-Single Fever Geplant: die Single Good Souls sowie ein Album. (Chrvsalis/EMI)
www.starsailor.net
