Streit mit der Front National: Madonna verzichtet auf Hakenkreuz


Weil Madonna während einer Videoeinspielung auf das Gesicht von Marine Le Pen ein Hakenkreuz projizierte, kündigte die rechtsextreme Partei Front National eine Klage gegen die Sängerin an. Nun gab Madonna nach – und zeigt statt Hakenkreuz ein Fragezeichen.

Während der Konzerte im Rahmen der „MDNA“-Tour zeigte Madonna in einem Video das Porträt der rechtsextremen Parteichefin der „Front National“, Marine Le Pen, auf deren Stirn kurzzeitig ein Hakenkreuz erschien. Später erklärte Madonna den Einspieler: „Es ist mein Zeichen gegen Intoleranz“.

Marine Le Pen kündigte eine Klage gegen die Sängerin an.

Beim Madonna-Konzert in Nizza war das Hakenkreuz plötzlich verschwunden – stattdessen prangte auf Le Pens Gesicht ein Fragezeichen.

Der „Guardian“ spekuliert über die Gründe: Die Front National sei populär in der Region um Nizza (fast 25 Prozent der Stimmen bei der letzten Wahl), und die Kartenverkäufe hätten im Zuge der voran gegangenen Kontroverse stark nachgelassen. Ein Stadtsprecher sagte, man habe 4.000 Tickets gar verschenken müssen.

Tatsächlich muss Madonna sich fragen lassen, ob ihr Nachgeben gegenüber der rechtsextremen Partei nicht als Schwäche statt als diplomatisches Einlenken gesehen werden muss.

Die Front National verbucht die Konzertänderung – Fragezeichen statt Hakenkreuz – jedenfalls als klaren Sieg. „Nach meinem Wissen hat Madonna noch nie ein Video nachträglich verändert“, sagte ein Sprecher der Partei. „Das beweist, dass wir Recht hatten. Das sind exzellente Neuigkeiten“.