Studie zu Online-Piraterie: Die liebste Musik der Leute ist kostenlose Musik


Die International Federation Of The Phonographic Industry hat aufgedeckt, dass Streaming nicht das Ende von illegalen Downloads bedeutet.

Spotify, Apple Music und Co. haben das Musikhören einfacher denn je gemacht. Mit ein paar wenigen Klicks stehen den Usern Millionen von Musiktiteln zur Verfügung – eigentlich doch der beste Sargnagel für die Online-Musik-Piraterie, die der Branche seit der Jahrtausendwende unzählige schlaflose Nächte bereitet hat.

Trugschluss: Diese Hoffnung hat nun die International Federation Of The Phonographic Industry (IFPI) mit einer Studie widerlegt. In ihrem „Music Consumer Insight Report“ kommt die Vereinigung der Musikindustrie zu dem Ergebnis, dass 38 Prozent der Musikkonsumenten ihren „Stoff“ weiterhin als illegalen Download beziehen.

Als konkretes Beispiel für die weiterhin überwältigende Problematik der Online-Piraterie hält in der Studie das aktuelle Album des Rappers Drake SCORPION her: Demnach seien 32 Prozent aller Konsumenten, also beinahe ein Drittel, durch illegale Downloads an das Album gelangt. Verblüffend: 17 Prozent von ihnen haben sich nicht einmal die Mühe gemacht durch spezielle „Cyberlockers“ wie BitTorrent an die Musik des Kanadiers zu kommen, sondern hätten ihren Wunsch schlichtweg bei Google eingegeben.

„Die Leute mögen kostenloses Zeug“, reüssiert David Price, Analyse-Direktor des IFPI, in der britischen Tageszeitung „The Guardian“. „Es überrascht uns nicht, dass viele Menschen daran (Musikpiraterie, Anm.) teilhaben. Es ist nunmal sehr einfach, Musikpiraterie zu betreiben – und das so zu sagen, fällt uns sehr schwer.“

Doch die IFPI hatte auch gute Neuigkeiten in ihrer Studie zu berichten: So nutzen ganze 86 Prozent der Musikkonsumenten Streamingdienste wie Spotify, Apple Music und Co., 28 Prozent von ihnen zahlen sogar für die Dienste. Ein Silberstreifen für die notorisch bestohlene Musikindustrie ist also zu erkennen.