Tech-Talk und Live-Musik: So war’s beim Tech Open Air Berlin 2014


So war das Tech Open Air in Berlin. Musikexpress war vor Ort und berichtet über das Event.

Networking, das ist der Hauptaspekt auf dem TOA. In schöner Kulisse wird gemeinsam Musik gelauscht und gefrühstückt. Post-industrieller Charme umweht die alte Teppichfabrik, kleine Marktstände präsentieren StartUps und alle Getränke (Wasser ausgenommen) enthalten Unmengen von Koffein.

So können sich die Besucher mit Brötchen und Kaffee in Sonnenstühle fläzen und dem ersten musikalischen Act lauschen – NKSR, ein jazziges Duo, welches mit Keyboard, Drums und Loops zu beeindrucken weiß. 10 Prozent des Sets waren vorbereitet, erzählt Keyboarder Nikolas Schriefer später, als er die Gemeinsamkeiten des Musizierens und der StartUp-Gründung aufzeigt. Die Fragen seien dieselben: Kompositorisches Wissen ermöglicht die Improvisation. Und auch die Widersprüche zwischen Komposition und Improvisation tauche auch bei der Technologie auf, weiß der studierte Musiker. Doch ginge es bei technologischer Entwicklung, genau so wie bei Musik, darum sich in Stimmung zu versetzen, um dann gezielt und fokussiert zu arbeiten. Genau so wie die Brücke zwischen Kommerz und Kunst zu schlagen. Allerlei Firmen können davon ein Lied singen, lässt sich eine gute Idee nicht monetarisieren, ist man auch wieder schnell weg vom Fenster.

Gute Ideen werden auf dem Tech Open Air zu Hauf präsentiert. In kleinen Panels, meist nicht länger als 15 Minuten. Da werden Sportgeräte mit Musik verbunden und elektronische Einlassbändchen vorgestellt, die allerlei Daten über Konzertbesucher sammeln. Diese Daten könnten zum Beispiel das Event selbst beeinflussen, Visuals ändern sich aufgrund des durchschnittlichen Herzschlags des Besuchers oder der DJ fährt dementsprechend die Beats per Minutes rauf.

Doch es dreht sich nicht nur um Musik. Natürlich nicht. Eine ganze Etage der Teppichfabrik ist der bildenden Kunst gewidmet. Klassische Gemälde hängen an den Wänden, Installationen sind zu sehen und ganz hinten schmilzt ein Herz aus rotem Eis und wischt den mit Kreide geschriebenen Satz „Time heals all wounds“ langsam aber sicher weg.

Auch im Erdgeschoss gibt es ebenfalls keine Panels zu sehen, sondern 3D-Drucker in einer Größe, die Möbelstücke ermöglicht, eine Sound- sowie eine Geruchsinstallation. Interdisziplinär also. Und die nächsten Kontakte werden dann wieder an der Garden Stage geknüpft bei Mittagessen und einem Gig von Missincat. Ein Event für alle, die „Work Hard – Play Hard“ als Utopie verstehen.