Terrorverdacht bei Rock am Ring: So kam es zum Abbruch am Freitag


Eine Verkehrskontrolle führte zum Abbruch des Festival-Freitags.

Am Freitag gab es eine große Verwirrung und eine große Enttäuschung für alle Beteiligten von Rock am Ring. Gegen 21:00 Uhr unterbrach die Polizei das Festival, Grund dafür war eine „terroristische Gefährdungslage“. Zehntausende Besucher mussten das Gelände verlassen und zu den Zeltplätzen zurückkehren, mehrere Hundertschaften durchsuchten derweil das Gelände – es kam auch zu vorübergehenden Festnahmen.

Die Besucher des Festivals haben die Unterbrechung ruhig und gefasst aufgenommen, während Veranstalter Marek Lieberberg in einer emotionalen Rede nicht nur über den Polizeieinsatz wetterte, sondern auch einige bizarre Statements über Muslime abfeuerte. Obwohl zu diesem Zeitpunkt kaum Informationen über die Bedrohungslage vorlagen.

Unterbrechung von Rock am Ring: Harte Worte von Marek Lieberberg
Die Rhein-Zeitung berichtet nun unter Berufung auf Sicherheitskreise über die Details, die schließlich zur Festival-Unterbrechung am Freitag geführt haben. Zwei anscheinend aus Syrien stammende Männer seien bereits am Donnerstag in Koblenz in eine Verkehrskontrolle geraten. Die Männer trugen Bändchen am Handgelenk, die ihnen uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Geländes garantiert hätten. Die Beamten glichen die Namen der Männer später mit den Personallisten von Rock am Ring ab und stellten fest, dass die Männer nicht offiziell als Personal gemeldet waren.

Rammstein konnten ihren „Rock am Ring“-Auftritt nicht nachholen

Die Polizei stufte die Unregelmäßigkeit als mögliche Gefahr ein, über einen der insgesamt drei Männer, gegen die nun ermittelt wird, lägen auch „deutliche Erkenntnisse im Bereich des islamisch geprägten Terrorismus“ vor. Einen konkreten Tatverdacht gibt es auf das Festival bezogen aber anscheinend doch nicht. Ermittlungen hätten ergeben, dass die in Koblenz kontrollierten Männer kurzfristig von einem Subunternehmer zum Festival geschickt wurden, zur Vorbereitung eines Attentats hätten sie auch keine Zeit gehabt, heißt es im Bericht der Rhein-Zeitung weiter.

Rock am Ring 2017 wurde also eher vorsorglich und nicht ob einer konkreten Gefahr unterbrochen. Am Samstag ging das Festival wie geplant weiter, Headliner Rammstein konnte allerdings nicht mehr auftreten.