The Kooks sind wieder da und machen es jetzt so wie viele andere auch: Sie stellen ihr Album vorab als Stream zur Verfügung, in abgespeckter Form, sodass man nur Song-Teaser hören kann. Seit dem 2008er-Album „Konk“ hat sich ja auch etwas getan in der digitalen Umgangsweise mit Alben und ihrem „Verkaufs-Vorspiel“. Nachdem die Kooks sich 2006 mit ihrem Debütalbum „Inside Out/Inside In“ als britische Newcomer vorgestellt haben und ihr Debüt damit gleich zu den „Platten 2006“ gehörte, ernüchterten sie 2008 mit einem Album, das eher etwas schwach auf der Brust war.

Aber man muss ja nicht gleich davon ausgehen, dass eine Band ausgedient hat. Vor allem nicht, wenn sie so jung sind wie die Kooks und noch ebenso so viel falsch wie richtig machen können. Zeit dazu haben sie. Und sie haben in diesem Fall auch nicht ausgedient. Denn „Junk Of The Heart“ scheint sich auf der Zielgeraden zu einem ehrwürdigen Nachfolger des Debütalbums zu bewegen.

Es hat wieder etwas von dem frischen Sound der Jungspunde, die es gar nicht für nötig halten erwachsener zu klingen als zuvor. Sie handeln wieder hoch mit eingängigen Kooks-Melodien und beweisen mit „Junk Of The Heart“, dass es nicht immer negativ ist, wenn man sich in den Fängen der Vergangenheit befindet und von genau diesem Standspunkt aus ein neues Album auf den Markt bringt. Mit Streichern wie bei „Time Above The Earth“, einem dumpfen Synthiesound sowie eingebauten Klangfragmenten aus dem Computer („Runaway“) befreien sie sich zumindest genau so viel aus den Fängen, dass man ihnen unterstellen kann, sie hätten sich in den letzten drei Jahren zumindest ein bisschen aus ihrem eigenen musikalischen Fenster gelehnt. Man könnte sagen, dass The Kooks ihren Energiehaushalt gut im Griff hatten und eine angemessene Menge davon in „Junk Of The Heart“ gesteckt haben.

Und hier könnt ihr es hören, zumindest die Song-Teaser: