Tocotronic – Tocotronic


Jungsein als Zustand des Hier und Jetzt ist kein Verdienst an sich. Tocotronic haben das geschnallt und machen was aus dieser güldenen Erkenntnis. Griffige Slogans raus, Optimismus rein, mehr Melodien, weniger Gitarrenkrach – das ist die Devise auf Tocotronic. Alltagsmetaphern haben keinen Platz mehr in den Texten, die der Band eigene wunderbare Nörgeligkeit und das Nicht-einverstanden-Sein mit dem Lauf der Welt und dem Leben an und für sich schon. Unreflektierter Fröhlichkeit fallen die drei nicht anheim, da sind noch immer ihre Seitenscheitelschlauköpfe vor. Wenn Älterwerden sich so gekonnt äußert wie auf Tocotronic, sind wir uneingeschränkt dafür. Die Langspielplatte, auf dem Cover einzig veredelt mit einem schwarzen Band-Schriftzug, ist das Weiße Album von Tocotronic. Wer will, kann sich daran endlos abarbeiten. Oder aber die Platte für die beschwingteste und klügste halten, die Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank bis dato hergestellt haben.