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Vegas, Las; siehe Kasten

Verhaltensauffällige; von dem Journalisten Hans Hoff geprägter Begriff (SZ vom 20. Oktober) für Prominente der Kategorien B, C und tiefer, die vor allem durch immer größeren Einsatz im —- Event-TV versuchen, in Geschäft/Gespräch/Verträgen zubleiben.

Verstorbenen, die; siehe Kasten ’54, ’74, ’90, 2006; Wir brauchten: Ein sympathisches WM-Lied zum Mit- und Selbersingen neben dem „offiziellen“ Grönemeyer/IIDivo/Anastacia-Schmonzes. Wir bekamen: Einen Geniestreich in Sachen Catchyness, mit charmantem, praktischerweise updatebarem Text (in dem übrigens nullmal das Wort „Deutschland“ vorkommt) und einer an klassischen Fußball/Stadion-Gesängen geschulten, doch unverwechselbaren, genial einfachen und daher schier unabnutzbaren Melodie, die vielleicht noch in 50 Jahren durch die Fankurven schwingt, wenn schon keiner mehr weiß, wer dieses Lied geschrieben hat. Weit vorn, Sportfreunde. Aberdie Klinsmännermussten ja ständig Xavier Naidoo hören. So konnte das ja nichts werden mit dem Finaleinzug.

Vogelgrippe, die; wir erinnern uns: Februar. Rügen. Tote Schwäne, Ankunft der Vogelgrippe in Deutschland. Pandemieangst, Vogeleinsammelkommandos in Schutzanzügen. Stallpflicht. Irgendwann auch tote Katzen.

Dann warderSpukplötzlich wiedervorbei und niemand redete mehr von H5N1, die Gefahr gilt aber keineswegs als gebannt. Wir warten ab und präsentieren zwei hübsche Zitate zur Causa: „Die Japaner wollen keine Gänseleber mehr essen? Warum stopft ihr’s ihnen nicht einfach rein? Arrgh! Aaargh! Das macht ihr doch mit den Tieren auch so.“ (-> Harald Schmidt nach Meldungen, französische Pastetenhersteller klagten über verminderten Absatz in Asien ob der Vogelgrippe). „Die Zugvögel sollen bleiben, wo sie sind. Wenn tausende herrenloser Vögel über unser Land hinwegfliegen, kann das ernsthafte Folgen haben.“ (Der russische Rechtspopulist Schirinowski plädiert in der Duma dafür, zuwiderhandelnde herrenlose Vögel von „unseren Leuten“ abschießen zu lassen).