Wer in diesem Frühjahr und Sommer cool sein will, liegt, läuft oder fährt mit einem iPod herum. Ob am Badesee, im Zug oder Auto – das stylische weiße Kästchen ist für viele zum unentbehrlichen Statussymbol geworden. Doch was macht ein echter Großstadt-Yuppie, der keine Zeit hat, seinen Digital Player mit Musik vollzuladen. Genau, einfach zur MP3-M11sik-Tanke fahren. Kein Witz. In Berlin gibt es seit einigen Monaten einen CD-Rip-Dienst. Nach US-amerikanischen Vorbild bringt oder schickt man seine Lieblings-CDs und seinen Player zu JPodLoad und bekommt nach ein paar Tagen den „vollgetankten“ Digital-Walkman zurück. Wer das gute Stück nicht aus der Hand geben will, kann sich die komprimierten Lieder auch auf eine Daten-DVD brennen lassen. Aber billig ist das Ganze nicht gerade. Los geht’s ab 139 Euro für 100 CDs. Trotzdem läuft das Geschäft mit dem CD-Rippen und Konvertieren zu MP3s bzw. AACs gut. Nach Aussagen der Geschäftsführung von „iPodLoad“ werden pro Tag an die 500 CDs umgewandelt. Die Kundschaft besteht meist aus „Ärzten und Rechtsanwälten, deren Motto ‚viel Geld, wenig Zeit ist‘,“ berichtet Marc Korthaus, Geschäftsführer von „iPodLoad“. In der Tat, wer schon mal versucht hat, seine Musiksammlung korrekt zu digitalisieren und zu archivieren – inklusive „Beschriftung“ der ID3-Tags mit Interpret, Titel, Album, Stil etc. – weiß, wie zeitraubend das ist.

Dem anstehenden Boom für CD-Rip-Dienste könnte nur noch eine Sache im Wege stehen: Laut Urheberrechtsgesetz darf das Kopieren nur im privaten, unentgeltlichen Rahmen vonstatten gehen. Ein Rechtsstreit war also von Anfang an programmiert. Doch dank einer kleinen, schnell gefundenen Gesetzeslücke lein Paragraph, der unter gewissen Umständen das Kopieren zu Archivierungszwecken erlaubt! wähnen sich die deutschen Rip-Dienste in Sicherheit. Ob sich die Anwälte der Phonoverbände damit lange hinhalten lassen, ist fraglich. Dann heißt es für alle, ob arm oder reich: Handarbeit-also-SB-tanken!

www.ipodload.de