Warum Kurt Cobain heutige Musik hassen würde


Nirvana-Bassist Krist Novoselic glaubt, dass Kurt Cobain für heutige Pop- und Rockmusik nichts übrig haben würde: „Er war ein zynischer Bastard!“

Im September 2016 jährte sich ein ganz besonderes Datum zum 25. Mal: Nirvanas Durchbruchsalbum NEVERMIND erschien am 24. September 1991 und sollte nicht nur die Welt von drei Grungerock-Kids aus Seattle, sondern die komplette Rockwelt nachhaltig verändern. Die Geschichte danach ist bekannt: Nirvana veröffentlichen anderthalb weitere Alben (IN UTERO und MTV UNPLUGGED). Am 5. April 1994 nahm sich der damals 27-jährige Kurt Cobain das Leben. „Grunge“ wurde zur Modemarke, der Sound über Jahre hinweg mal besser und mal schlechter kopiert. Drummer Dave Grohl gründete mit den Foo Fighters eine der erfolgreichsten Rockbands der Welt, Bassist Krist Novoselic gründete ein paar andere Bands und ging in die Politik. Eben der ist es nun auch, der sich anlässlich des Jubiläums öffentlich an seinen alten Freund erinnert.

In einem Interview mit dem „Rolling Stone“ behauptet Novoselic, dass Kurt Cobain mit seiner Meinung über heutige Musik nicht hinterm Berg halten könnte. „Kurt war ein zynischer Bastard“, so Novoselic weiter. „Er konnte ein teuflischer Kritiker sein! Ich liebe ihn, aber ich weiß wirklich nicht, was er von einem Großteil moderner Musik halten würde. Kurt trug soviel Leidenschaft in sich, die man auch in seiner Art zu singen und seinen geäußerten Gefühlen über Musik spürte. Wir alle hatten diese Intensität in uns.“

Ob Novoselic bei seiner Aussage an konkrete Bands oder Musiker denkt, sagt er nicht; in einer Zeit, in der sich selbst ein Mainstreampopact wie Justin Bieber von Nirvana inspiriert zeigt, ließen sich sicher genug Beispiele finden.Versöhnlich zeigt sich Novoselic im Namen Cobains schließlich dennoch: „Ich wünschte, Kurt wäre noch da. Eine ganz neue Generation von Musikhörern entdeckt gerade Nirvana und findet eine Verbindung dazu. Es ist immer gut, dass wir uns an Kurt erinnern. So lebt er weiter.“