Was lange währt…


...wird endlich genial: Drei Jahre nach "OK Computer" setzen Radiohead "Kid A" als Thronfolger ihres Meisterwerkes ein.

Colin und Jonny Greenwood siizen in ihrer Suile im Brüsseler Astnria und hungern. Der Weg zum Motel ist von LKW-Fahrern blockiert, die gegen die hohen Benzinpreise protestieren. In der Nobelherberge gibt es nichts zu essen. Die englische Pressefrau, die sich mütterlich um die Greenwood-Brüder kümmert, ist verzweifelt: „Ich habe versucht, Pizza zu bestellen, aber da geht auch nichts.“ Jonny nimmt’s mit Humor: „Macht nichts, morgen ist auch okay.“

„Wie schön wäre es, wenn wir jetzt einen Butler im Livree hatten, der uns ein Menü aufträgt“, träumt Jonny (29). Finanziell könnten sich Radiohead derlei Mätzchen sicher leisten. Obwohl sie ihre pekuniäre Situation gerade wieder in Gefahr gebracht haben – mit ihrem neuen Album „Kid A“, das sich an keinerlei kommerzielle Regeln hall. „Ich sehe schon die beinharten Radioheadfreie Seiten mit Texten über uns zu füllen.“ Zu unrecht? „Ich glaube schon, dass wir eine notwendige Rolle im Musikbusiness spielen“, räumt Colin ein. „Die Musikzene ist ja in einer sehr schwierigen Situation. Sieh dir doch an, was bei den MTV Video Music Awards ablief. Das war so schrecklich. Das hatte etwas Verzweifeltes. F.s wirkte ein bisschen wie die letzten Tage des Römischen Reiches. Die Videos sahen alle gleich aus. Es gab nur Gilarrenbands und Boybands, und alle arbeiteten mit denselben Produzenten und Videoiegisscuren, die alle dieselben Werte haben. Ls gehl da nur noch um Unterhaltung und um’s Formal. Aber das Problem mit dem Format ist, dass es hier und da eine VerjüngungsspriLze braucht. Fs ist ja nur so gut wie sein Inhalt. Und wenn der Inhalt standardisiert ist, dann vertrauen die Leute dem nicht mehr und schalten ab. Deshalb ist es gut, sich ab und zu etwas komplett anderes auszudenken.“

Erklärt das, warum die Rezensionen weltweit auch diesmal wieder überwiegend positiv sind?

Fans vor mir“, sagt fonny Greenwood und grinst: „Die sitzen mit der Gitarre in der Hand auf der Sofakante und warten, dass sie unser neues Album nachspielen können.“ Sein Bruder Colin (31) lacht: „Wenn das Album dann anläuft, legen sie ihre Gitarre enttäuscht weg.“ Die beiden liegen vermutlich richtig. Das neue Werk von Radiohead wartet mit elektronischen Spielereien auf, die mit dem, was auf „OK Computer“ geboten wurde, nur mehr wenig zu tun haben. Wie kam die Hand darauf, so abrupt die Richtung zu wechseln? „Keine Ahnung, es gab nicht diesen einen Moment, an dem wir beschlossen hätten: ‚letzt machen wir was ganz anderes“‚, sagt )ormy, „mit jeder Platte stehst du irgendwann genau zwischen der vorigen und der danach. Du sortierst ein paar der Kiemente aus, die du am Album davor nicht mochtest, und suchst dir etwas anderes.“

Nun war „OK Computer“ ein äußerst erfolgreiches Album. „Mag sein“, sagt lonny, „aber es gab an manchen Stellen zu viele Schichten übereinander. Da passierte zu viel, Lswar, als hätten wir nicht das Selbstvertrauen gehabt, einfach zu sagen: ‚Dieser Song ist jetzt fertig‘ Manche Songs sind unter zu viel Material versteckt. letzt aber haben wir dieses Selbstvertrauenentwickelt. Und bei den Aufnahmen zu ‚Kid A‘ lernten wir, einen Song früh genug zu beenden, ganz einfach zu sagen: ‚Mehr braucht das Lied nicht‘.“

War es ihnen egal, welche Reaktionen die neue CD hervorrufen würde? „Natürlich hat man den Cedanken daran im Kopf“, sagt lonny, „sonst müßte man ja schon unendlich arrogant sein. Aber bei den Platten davor war uns die Resonanz teilweise sowieso zu aufgeregt und surreal. Wir konnten ihr nicht vertrauen.“ Sie fühlten sich also überbewertet? „Overhyped“, sagt Colin, „es war einfach zu viel von allem.“ Und lonny fügt hinzu: „Line Zeit lang war es bei den Redakteuren sehr populär, „Ich verstehe auch nichl, warum sich die internationale Musikpresse anscheinend entschieden hat, unser neues Album zu unterstützen“, sagt Colin mit einer Mischung aus Verwunderung und Resignation. „Aber das ist in Ordnung, wir lieben gute Presse Das ist doch sehr schmeichelhaft. Wenn du einen Plattenvertrag unterschreibst, dann gibsi du dein Linverständnis dafür, dass du dich und deine Musik zur Verfügung stellst. Du machst dich damit praktisch zum öffentlichen Ligentum. Du betrittst automatisch Bereiche des Business, die nicht die ursächliche Motivation dafür waren, dass du mit der Musik angefangen hast. Ich glaube kaum, dass irgendjemand in der Band eingestiegen ist, weil er unbedingt perfekte Musikvideos drehen wollte.“ lonny grinst: „Stimmt, wir iräumlen eher davon, im Cabrio am Strand entlang zu fahren.“ Colin lacht: „Ich weiß. Vor jedem Video sagt lonny: Ich hab ’ne prima Idee. Wir holen Babes in Bikinis und ziehen mit denen nach Malibu.“ – „Genau“, sagt lonny, „weil das schließlich unser Lebensstil ist, und den sollten wirauch in unseren Videos zeigen. Lehen im Loft mit lacuzzi und römischem Dampfbad und Blick aufs Meer und mit ein paar Dienern. Dazu ein Rolls-Royce Cabrio. Die Message, die wir rüberbringen wollen, lautet: Auch ihr könnt so leben, wenn ihr in einer Band seid!“ Colin wirft ein: „Unser Leben in Oxford ist doch immerhin beinahe so.“ – „Ach Gott“, jammert lonny mit gespielter Verzweiflung, „wir haben’s wieder vermasselt. Ls ist zu spät, letzt sitzen wir hier in unserem Unglück und leiden unter Lntfremdungund Armut. Komm, lass‘ uns schnell einen guten Regisseur finden.“

In Wirklichkeit sieht keiner der beiden Greenwood-Brüder die Gefahr, dass die Radiohead-Musiker jemals in die Falle der Käuflichkeit geraten könnten (Single-Auskopplungen und Videos, soviel dazu, wird es zu „Kid A“ schon mal gar keine geben), wie es Kollegen passiert ist. F.her steht die Band für Aktionen wie Bonos Initiative „lubilee 2000“, in der sich Sänger Thom Yorke für einen Schuldenerlass für die Länder der Dritten Welt engagierte. „Jubilee2000… ist nicht Thom dafür nach Köln gefahren, zu diesem G8-Gipfel?“ fragt Colin mit gespielter Ahnungslosigkeit. „Damals hat doch Bono die größte Petition der Welt eingereicht, so um die 26 Millionen Unterschriften, und die hat er dann diesem Typen gegeben, war das nicht Bill

Clinton? Diese ganzen westlichen demokratischen Staatsmänner, die sind so besessen von ihrem liberalen Vermächtnis, von dem, was sie der Menschheil mal hinterlassen. Sie mühen sich ab, NordirJand zu reuen und den Mittleren Osten. Dabei wird die Politik immer unwichtiger. Sie wird längst von den multinationalen Weltkonzernen überrollt, die die Wünsche der Konsumenten in den demokratischen Ländern erfüllen. Und die demokratischen Regierungen sind dann noch dazu da, dafür zu sorgen, dass das Produkt die Konsumenten erreicht.“ Aber Radiohead als Band profitieren ja auch ganz gut von diesem System, oder? „Stimmt“, sagt Colin, „nach ‚OK Computer‘ haben wir zum ersten Mal zu spüren bekommen, dass wir etwas machen, das rund um die Welt verkauft wird. Wir bekamen auf einmal diese Anfragen von Firmen wie Guinness: Dürfen wir eure Musik in einer weltweiten Werbekampagne für unser Bier verwenden? Lind wir fanden unsere Arbeit plötzlich als Rahmenhandlung für irgendein Product Placement auf MTV wieder. Das heißt wohl, dass wir Erfolg haben. Aber ich bin mir nicht sicher, dass es das ist, was wir wollten.“

Was sie wollten, das war einfach vor sich hinbasteln in Oxford und ab und zu ein bisschen Musik ausspucken, versichert lonny. Aber dann kam ihnen ihre gute Erziehung in die Quere. „Wir haben uns immer total für ein Projekt eingesetzt, uns danach aber jeweils schnell damit gelangweill. Wir können es vor uns und unseren Mitmenschen nicht verantworten, einfach so weiterzumachen. Wir müssen immer weitergehen. Wir leiden unter unserer guten alten englischen Middle-Class-Arbeitsmoral!“ Die verbietet ihnen auch, die verhassten Interviews ganz abzulehnen. Das ist allerdings nicht der einzige Grund. „Wenn du dich weigerst, Interviews zu geben, setzt du eine Dynamik in Gang, die du nicht mehr kontrollieren kannst. Du löst damit unnötig Wirbel um deine Person aus“, weiß ]onny.

Und das wäre nun das, was die fünf Radioheads am wenigsten vertragen. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie so weit wie möglich anonym bleiben können. So wie Kid A? Wer ist das überhaupt; 1 „Bei der hrage drücken wir immer den roten Knopf unterm Tisch, und dann kommen die Herren im weißen Kittel und führen dich ab“, grinst lonny. Colin springt ein: „Ich hatte diese Sendung über Experimente mit Gentechnologie gesehen, die fand ich sehr faszinierend. ‚Kid A‘ ist etwas Neutrales, eine Art weiße Leinwand. Jemand, der aus einem Klon-Experiment entstanden ist. Außerdem ist Kid A auch das australische Wort für guten lag, oder? Gidday. “ lonny kichert: „Lass das.“ Colin fährt fort: „Thom wollte mit dieser Platte auch neue Facetten zeigen. Er fühlte sich durch den Erfolg von ‚OK Computer‘ auf eine Musikrichlung festgelegt. Das hat ihn genervt. Denn dadurch wird die Anerkennung so etwas wie ein Gefängnis. Das ist eine Erfahrung, die wir schon ganz extrem mit ‚Creep‘ gemacht haben. Damit landeten wir in der Schublade ‚Gitarrenmusik‘. Wir wollen diese Etiketten nicht. Wir wollen Anerkennung dafür, dass wir immer wieder andere Dinge machen. Jonny und ich haben es ja noch gut. Wir können uns hinter unseren Instrumenten verstecken. Aber Thom hat nur seine Stimme. Er musste verschiedene Arten zu singen finden. Er mußte seine Stimme verkleiden oder umformen, weil er nicht immer gleich klingen wollte.“

„Die Songs waren schon lange als Ideen vorhanden. Wir hatten sie ewig im Kopf mit uns rumgetragen, als eine Reihe von Melodien, Harmonien und Texten“, erklärt lonny. An denen wurde dann gearbeitet und gearbeitet. „Diesmal war das Arrangement ein großer Teil der Arbeit. Wir sind ganz altmodisch rangegangen. So wie sich ein Produzent seine Musiker zusammenholt, so haben wir uns selbst für die verschiedenen Instrumente angeheuert. Die haben wir mehr oder weniger gut gespielt und die Sounds dann zusammengesetzt.“ Bevor es etwas in den Köpfen herumzutragen gab, musste aber was komponiert werden. Besonders Band-Kopf Thom Yorke litt zu Beginn der Arbeit an „Kid A“ unter dem Erwartungsdruck und einer schweren Schreibblockade. „Ende 1998 war einer der Tiefpunkte meines Lebens“, gestand er dem englischen Q Magazine. „Ich dachte, ich würde verrückt werden, ledes Mal, wenn ich die Gitarre in die Hand nahm, bekam ich das Grausen. Ich fing an, einen Song zu schreiben, hörte nach 16 Takten auf, packte ihn weg, sah ihn mir nochmal an und zerfetzte ihn, zerstörte ihn.“

Solche Sachen und dazu die lextc auf “ Kid A“, die sehr düster, bisweilen depressiv und pessimistisch klingen – machen sich Jonny und Colin nie Sorgen um ihren Freund Thom? „Im Gegenteil. Er ist ganz anders als das Bild, das alle von ihm haben, leder denkt immer auf Grund derTexte, Thom sei schlecht drauf“, sagt lonny. „Dabei sollte man nicht zuviel Gewicht auf die Worte legen. Sie haben nur zum Teil mit Thoms seelischem Zustand zu tun. Er hat seine Stimme auf diesem Album mehr wie ein Instrument benutzt. Die Texte sind Fragmente, die sich in das Ganze einfügen mußten. Er hat sie wie Schnipsel verwendet, die er irgendwie zusammengesetzt hat. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sie von der Musik zu isolieren und darüber zu sprechen. Das ist einer der Gründe, warum Thom die Texte auch nicht auf dem Albumcover abdrucken will. Es ist ihm sehr wichtig, von diesem Image des Sprechers der verlorenen Generation mit ihrer ganzen Entfremdung und Verzweiflung runterzukommen.“

Auffallend an „Kid A“ ist der elektronische Gesamtsound. „Ich hatte die Nase voll von Melodien“, erklärte Thom Yorkedem Q Magazine über seine musikalische Ausrichtung im Vorfeld der Aufnahmen zu „Kid A“, „ich wollte nur Rhythmus. Jegliche Art von Melodien fand ich nur noch peinlich.“ Ganz so radidal klingt das Ergebnis nun nicht, aber der Hang zum elektronischen Experiment ist spürbar. „Wir lernen gerade, mit den neuen Technologien umzugehen“, gibt Colin zu, „und wir versuchen dabei, sie nicht so zu verwenden, wie es alle anderen tun. Einmal sang Thom zum Beispiel durch sein Apple Powerbook, in das er ein Vocoder-Programm geladen hatte. Der Laptop war wiederum an Jonnys Keyboard angeschlossen. Völlig verrückt. Das ist ja auch genau das, was wir immer so an den Beastie Boys geliebt haben dass sie mit verschiedenen Techniken almgespielt und sie mit dem verbunden haben, was sie beeinflusst hat. Bei uns war das in diesem Fall die deutsche elektronische Musik wie Kraftwerk und Can.“

Jetzt sind sie also fertig und müssen Interviews geben. Der schweigsame Thom hat den Großteil dieser Arbeit an Colin und Jonny abgetreten. Es seien gar nicht so sehr die Promotionaktivitäten selbst, die sie nerven würden, versichern die beiden. „Das Dumme ist, dass du durch den Erfolg immer langsamer wirst. Letztens habe ich mich in Paris mit Beck darüber unterhalten. Er beschwerte sich darüber, dass er jetzt nur noch alle zwei lahre ein Album aufnehmen kann, weil er zwischendurch immer auf Tournee und Interview-Reise gehen muss. Früher hat er in seinem Heimstudio quasi ständig an irgendwelchen Songs rumgebastelt. Es ist paradox: Die Musik, der Grund dafür, weshalb wir jetzt hier zusammensitzen, rückt immer weiter aus dem Gesichtsfeld. Weil so viel Zeit für Promotion und Tourneen draufgeht.“ lind noch ein Aspekt stört die beiden am Erfolg:

„Du fängst um der Musik willen mit der Musik an. Und dann wirst du zum globalen Produkt wie Coke oder Pepsi. Man kann unsere Musik praktisch überall auf der Welt kaufen, legal oder illegal. Du kriegst unsere Platte für ],26 Pfund in Thailand.“ – „Obwohl ich nicht weiß, ob ich unser Album nun ausgerechnet hören wollte, wenn ich an einem sonnigen lag in Thailand am Strand liege“, wirft Jonny ein, „da würde ich mir wohl lieber Kid Creole & The Coconuts in den CD Player legen.“

Oder in den DVD Player. Radiohead sind von dieser neuen Technologie begeistert, zumal sie darin auch neue Möglichkeiten für den visuellen Ausdruck sehen. So haben sich die Musiker für nächstes Jahr mit einem DVD-Videoregisseur von Robert Redfords Filmfirma Sundance zu einem Gedankenaustausch verabredet. Radiohead sind sehr aktiv im Internet. Die Texte der neuen CD waren dort schon lange vor Veröffentlichungstermin zu finden, und es gibt von der Homepage jede Menge Links zu Fan-Sites und anderen relevanten Adressen. „Das ist ein gutes Mittel, um Fans und andere Interessierte zu informieren, ohne dass man zu viel von sich preisgeben muss. Es erspart uns einige Interviews, weil die Presse teilweise die Texte aus dem Internet übernimmt.“

Die negativen Seiten sehen die beiden auch: „Wenn die Musik im Internet heruntergeladen werden kann, dann haben wir keine Möglichkeit mehr zu kontrollieren, wie sie dabei präsentiert wird. Dabei hat sich Thom diesmal beim Artwork so viel Mühe gegeben.“ Colin sieht in die Zukunft der Musik-Piraterie im Internet: „Stell dir vor, du verkaufst plötzlich nur noch weltweit 100.000 Exemplare von deiner neuen CD, aber vier Millionen Menschen haben die Musik…“ Jonny lacht: „Dann tuckern wir aus Protest mit unserem Musiktraktor durch Paris. Oder wir nehmen uns einen Lastwagen und laden einen Haufen CDs vor dem AOL-Gebäude ab.“ Colin spinnt weiter: „Und auf dem Ti mes Square vor dem Viacom-Gebäude demonstrieren Musiker, die zu radikalen Aktivisten geworden sind. Die Meldung: ‚Kid Rock verhungert in L.A. auf der Straße gefunden, MP3 schuld!’Klasse!“

Beim Stichwort Hunger fängt Colins Magen wieder zu knurren an. Und ihm fällt ein, daß er den ganzen Tag immer noch nichts gegessen hat: „Fucking Hell. Es ist Sonntag, und wir sind in Belgien in einem verdammten Luxushotel mit 24-Slunden-Zimmerservice! Und nichts läuft!“ Er macht eine dramatische Handbewegung: „Aber was soll’s. Wir bekommen hier eben eine andere Art der Nahrung. Wir feiern dafür ein Fest der visuellen Sinne. Schließlich haben wir die besten Zimmer im I lotel erwischt, im ersten Stock.“

Ja, der Arbeitsalltag einer Rockband ist hart. Da hilft es, wenn man sich wenigstens untereinander gut versteht: „Wir sind immer noch Freunde, obwohl wir jetzt seit fünfzehn Jahren zusammen arbeiten. Das ist etwas sehr Seltenes. Vor allem Männer haben damit oft Probleme. Natürlich gehen mir die anderen manchmal auf die Nerven. Aber ich sehe das als Lektion in Sachen Geduld und Bescheidenheit“, sagt Colin. „Diese Harmonie gibt uns ein gewisses Gefühl der Stabilität. Wenn einer von uns nicht dabei ist, beispielsweise auf Promotionreise, dann vermissen wir ihn.“ Endlichl Die Pressebetreuerin klopft und kündigt an, dass sie gleich in der Lobby eine Suppe servieren wird. Während Jonny seine Sachen aus der Interview-Suite zusammensammelt, erzählt er noch kurz, dass er gerade total auf Harry Potter abgefahren ist: „Ich lese gerade den vierten Band. Es wird immer dunkler und dunkler. Sehr fantasievoll.“ Ja. Genau wie eure Platten. Christiane Rebmann -» www.radiohead.com CD