Will.i.am wehrt sich gegen Künstliche Intelligenz: „Mein Gesicht gehört mir!“


Will.i.am über seine Anti-Haltung zur KI und wie er sich vor der Technologie schützen möchte.

Der US-Rapper Will.i.am diskutiert in einem aktuellen Podcast über die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz, kurz „KI“, in der Musikindustrie. Sein Schlachtruf gegen die ungefragte Verwendung seines Gesichts durch KI ist: „Ich besitze die Rechte an den Songs, die ich geschrieben habe, aber ich besitze nicht die Rechte an meinem Gesicht oder meiner Stimme?! Mein Gesicht gehört mir!“

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Will.i.am: Die Gefahren und Opfer von Künstlicher Intelligenz

In dem Talk mit „SiriusXM“ fragt das Moderator:innenteam das Gründungsmitglied der Black Eyed Peas eingangs, ob Artists von der Verwendung von KI profitieren – oder wie diese der Kunstbranche schade könnte. Daraufhin klärt der Sänger, Songwriter und Musikproduzent über die wahren Gefahren von Künstlicher Intelligenz auf, wie er sie wahrnimmt.

Zuerst weist er darauf hin, dass es aktuell drei Industrien in der Musikwelt gäbe: „Es gibt die Touring-Industrie mit ihren Gesetzen, Regeln und Budgets. Es gibt die Publishing-Industrie, die wieder eigene Gesetze, Regeln und Budgets hat, und es gibt die Recording-Industrie. Doch die vierte Industrie, die auf uns zukommt? Die hat keine Regeln, keine Gesetze!“

Wo und wie Künstliche Intelligenz bald Musiker*innen ersetzen könnte

Darauf bezieht sich der Rapper, mit bürgerlichem Namen William James Adams Jr., vor allem auf Künstliche Intelligenz. „Da ist eine vierte Industrie auf dem Weg, die ist nicht nur für Artists und Musiker relevant, sondern für alle: Omas, Tanten, Nichten und Neffen, alle. Warum? Weil wir alle eine Stimme haben. Jeder wird auf seine Stimme und sein Gesicht kompromittiert – es gibt aber keine Rechte auf unsere Gesichtsmathematik oder unsere Stimmfrequenz.“ Also werde, so sein Statement, jede:r potenziell zum „Opfer“ einer neuen Industrie ohne Gesetze.

Will.i.am deutet in dem Videopodcast auf sein Gesicht und sagt: „Wir haben keine Rechte auf unsere Gesichtsmathematik?! Also darauf müssen wir achten, nicht, ob jemand uns covert und seine Stimme als eine andere ausgibt.“

Vorsicht bei KI: Darauf müssen wir laut Will.i.am aufpassen

Der Rapper führt in dem Talk den Zynismus unserer Zeit weiter aus: „Du bekommst einen FaceTime- oder Zoom-Anruf, und weil es keine klare Intelligenz bei dem Anruf gibt, gibt es nichts, um einen KI-Anruf von dem Anruf einer echten Person zu unterscheiden.“

Er betont: „Das ist die dringende Aufgabe: dass wir unsere Gesichtsmathematik schützen. Ich bin meine Gesichtsmathematik. Das gehört mir aber nicht. Ich besitze die Rechte an ,I Got A Feeling‘, ich besitze die Rechte an den Songs, die ich geschrieben habe, aber ich besitze nicht die Rechte an meinem Gesicht oder meiner Stimme.“ Und das könne gefährlich werden.

Mehr über Künstliche Intelligenz

In jüngster Zeit haben sich viele HipHop-Masterminds in die KI-Musikdebatte eingemischt. Produzent Timbaland etwa erstellte eine von KI generierte Strophe von dem verstorbenen Rapper Notorious B.I.G. und arbeitete an einer KI-Software, um das Phänomen zu kommerzialisieren. Snoop Dogg hingegen findet, dass KI-Musik „außer Kontrolle“ geraten sei, als er Michael Jacksons KI-Cover von C-Murder’s „Down With My N’s“ hörte, wie auch „NME“ berichtete.