William Fitzsimmons: „Wenn mir danach ist, Lady-Gaga-Musik zu machen, ist das okay“


Das neue Album LIONS von William Fitzsimmons ist am 14. Februar erschienen - und funktioniert auch ohne Fleischkostüm wieder einmal hervorragend.

William Fitzsimmons ist weder Aufmerksamkeitshascher noch Einzelgänger und er gefällt sich in der Rolle des beobachtenden Denkers. So detektiert er nicht nur viele Nuancen im Zwischenmenschlichen, auch er selbst bleibt offen für jede Form des Seins. Davon profitiert sogar Lady Gaga und nicht zuletzt sein neues Album LIONS, das am 14. Februar erschienen ist.

Musikexpress.de traf den Musiker, dessen markantes Wiedererkennungsmerkmal nach wie vor der stattliche Bart ist, zum Interview. Nach persönlichen Problemen, der Scheidung seiner Eltern und der eigenen Ehe ließ sich William Fitzsimmons für das neue Album LIONS von freudigeren Ereignissen inspirieren: „Der Funke für LIONS kam aus dem Prozess, eine eigene Familie zu gründen, adoptieren zu wollen und tatsächlich ein kleines Mädchen zu uns zu holen. Die Platte handelt aber nicht vom Elternsein, das wäre langweilig und würde keinen Sinn machen. Wer es selbst erlebt, braucht niemanden, der darüber singt und Leute, die es nicht erleben, brauchen es genauso wenig. Es geht daher vielmehr darum, die biologische Mutter kennenzulernen und die Erlebnisse und die Entscheidungen, die sie traf, aus ihrer Sicht zu sehen – eine unglaublich tragische Sache, die zugleich aber so großzügig und herzlich war„, so Fitzsimmons.

Trotz aller Melancholie und Nachdenklichkeit in Fitzsimmons‘ Kompositionen, steckt in dem Musiker kein Kind von Traurigkeit. Im Gegenteil – im Gespräch lernt man ihn als fröhlichen und witzelnden Menschen kennen, der sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein scheint. Dass ihn ihm nicht nur Melancholie und Nachdenklichkeit steckt, zeigt sich bei der Frage, inwiefern Chartmusik eine Rolle in seinem Leben spielt: „Davon höre ich eine ganze Menge, auch wenn ich das nicht möchte. Meine kleine Tochter liebt Miley Cyrus – ich lasse sie nicht die Videos ansehen – „Wrecking Ball“ ist ihr Lieblingslied, dabei tanzt sie im Kreis! Ich liebe solche Musik, aber traurige Musik macht mich auch glücklich, weil sie nachdenklich macht und dich mit etwas verbindet. Solange es ehrlich ist, muntert es mich auf. Wenn mir irgendwann danach wäre, Lady-Gaga-Musik zu machen, ist das okay, denn das bedeutet Ehrlichkeit. Ich glaube aber nicht, dass es je dazu käme, weil ich nicht die Art von Songschreiber bin.“

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Das komplette Interview mit William Fitzsimmons ist nachzulesen in der Frühjahrsausgabe von ME.STYLE – vom 20. März 2014 an am Kiosk.