Willy De Ville


Der Dürre mit dem Brilli im Beißer pfeift schon seit Jahren auf musikalische Moden und der Zeitgeist kann ihm erst recht gestohlen bleiben. Traditionalist, der er nun einmal ist, stand bei ihm vor allem die alte Garde des Blues, Rock und gefälligen Jazz hoch im Kurs. Ansonsten traf kaum etwas seinen Nerv, quittierte er die Anstrengungen einiger Kandidaten vielmehr mit Schweigen oder bescheinigte ihnen allenfalls musikalisches Mittelmaß. Willys Notenspiegel auf einen Blick:

John Lee Hooker: .Mir scheint, hier singt Gottes Stimme höchstpersönlich den Blues.“ (6) Van Morrison: .Er ist für mich so etwas wie der Dylan Thomas des Rock V Roll. Sein Roll und Jazz klingen fast wie aus der Hüfte geschossen.“ (5) Joe Cocker: .Das Song-Material haut mich zwar nicht gerade vom Hocker, doch dafür ist er immer noch einer der besten Sänger im Rock-Zirkus.“ (4) Tin Machine: .Armer David, was willst du uns mit der Musik eigentlich sagen? Ich komme jedenfalls nicht ganz drauf.“ (1) Texas: .Folk-Musik mit interessanten Gitarren-Sounds.“ (3) Dave Stewart & The Spiritual Cowboys: .Dos ist keineswegs spirituell, noch hat es was mit Cowboy-Musik zu tun.“ (1) Kevin Coyne: .Er hat offensichtlich alles versucht und ist darüber fast verzweifelt.“ (2) The Jazz Butcher: .Und wieder eine Band aus England, die sich mit fremden Federn schmückt und dabei hörbar im Windschatten der Simple Minds segelt.“ (I)