Wir sind Entertainer!


Lücke geschlossen: We Are Scientists sind wieder zu dritt und machen cleveren Power-Pop.

We Are Scientists sind lustig. Und nicht nur, weil sie auf ihrer Internetseite Witze veröffentlichen wie diesen hier: „Was ist der Unterschied zwischen einem Trüffelschwein und Hippies? Das Schwein grunzt und brunftet, bevor es die Pilze gefunden hat.“ Auch ihr Video zur Single „Nice Guys“, in dem sie ein Skatevideo auf einem Scooter anstatt auf einem Board nachstellen oder ihr Blog für den „Guardian“, haben äußerst hohen Unterhaltungswert. In Moderationen, wie für den NME Award, wirken die Studienfreunde Chris Cain und Keith Murray eher wie ein ernstzunehmendes Komödiantenduo als die Urheber lebensbejahender Gitarrenmusik für Jutebeutel-Mädchen. Sind sie aber, also Letzteres.

Ihr viertes Album Barbara ist nun erschienen und man hört, es soll tatsächlich alte Fans geben, die nicht so ganz überzeugt sind. Nun war es mit We Are Scientists immer so: Was ihre britischen Kollegen an Erfolg hatten, hatten sie an cleverem Witz, aber wen interessiert schon Cleverness. Barbara kommt griffig und hookig daher, wie eh und je. Große Neuerungen bringt auch Andy Burrows, ehemaliger Drummer von Razorlight, der seit letztem Jahr festes Mitglied der Band ist, nicht mit. Aber zumindest die Lücke, die sich mit dem Ausstieg von Michael Tapper auftat, scheint geschlossen worden zu sein. So bewegt sich Barbara ohne große Überraschungen auf bekanntem Ohrwurm-Niveau.

Cain, der Bassist der New Yorker Indie-Rocker, beantwortet auf der Bandpage übrigens auch Fragen von Fans und gibt praktische Lebenstipps. Eine Sarah möchte dort wissen, was bei We Are Scientists zuerst da ist, die Texte oder die Musik. „Der Stapel Rechnungen“ antwortet Cain und man hofft, dass sich hier nicht nachher noch etwas über die Motivation ihres Musizierens heraus lesen lässt.

Albumkritik S. 90

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