Wissenschaft erklärt, warum wir bei Musik Gänsehaut bekommen


Kennt Ihr das? Euer Lieblingssong läuft und plötzlich fängt es an zu kribbeln und ein angenehmes Gefühl überkommt Euch. Dieser Effekt wird „Frissons“ – auf Deutsch „Schauer“, genannt, oder ganz einfach Hautorgasmus.

Sex, Drogen und Rock ’n’ Roll: Diese drei Wörter gehören zusammen, wie Justin Bieber und ein fragwürdiger Haarschnitt. Aber wer hätte gedacht, dass dahinter mehr steckt, als nur ein Lebensstil?

Gemeinsam erforschten Wissenschaftler von den Universitäten Harvard und Wesleyan das Phänomen der Gänsehaut, die man gelegentlich beim Hören von Musik bekommt.

Dabei stellten sie zwei Gruppen, mit jeweils zehn Personen, einander gegenüber. Während die Erste über besagtes Phänomen berichten konnten, war es den Teilnehmern der Zweiten fremd.

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Mithilfe der sogenannten diffusionsgewichteten Magnetresonanztomografie (DW-MRI) untersuchten die Wissenschaftler die Gehirnaktivität der Individuen beim Musikhören. Dadurch erschlossen sich den Forschern die Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem:

Gruppe 1 wies deutlich mehr Nervenfasern auf, die ihre Hörrinde mit dem Teil des Gehirns vernetzen, der körperliche Gefühle und Emotionen auslöst.

Menschen, die sich intellektuell mit Musik auseinandersetzen, eine starke Vorstellungskraft besitzen und so melodische Abfolgen erkennen und vorhersagen können, neigen eher zu solchen Empfindungen.

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Die Wissenschaftler haben außerdem nachgewiesen, dass ähnliche Gefühle beim Sex und beim Drogenkonsum entstehen. Die Rock ’n’ Roller der 60er-Jahre waren somit unbewusst die ersten Versuchskaninchen.

Veröffentlicht wurde die Studie im wissenschaftlichen Magazin „Social Cognitive and Affective Neuroscience“.