Yuck


Wo gestern noch die Cajun Dance Party tobte, erstrahlt heute grungiger NuGaze.

Yuck“ ist im Englischen ein kindlicher Ausdruck des Missfallens. Der Sound der vier jungen Menschen, die unter diesem Namen Musik machen, wird jedoch nur denen sauer aufstoßen, die das Pech haben, Dinosaur Jr und Teenage Fanclub doof zu finden. Denn die sind Ende 2009 die Hauptinspiration für Max Blooms erste eigene Songs. In seiner alten Band hatte er nur die Bassläufe gespielt, die ihm andere vorlegten. Diese Band hieß Cajun Dance Party, wurde 2007 schwerst von der Musikpresse gehypt, zerbrach aber bereits nach der Veröffentlichung ihres einzigen Albums The Colourful Life an Streitigkeiten über Management und gemeinsam präferierte Mädchen.

Ex-Cajun-Kollege Daniel Blumberg gefällt die Shoegaze/Grunge-Richtung von Blooms neuen Songs, und zusammen mit zwei Freunden gründen die beiden Yuck. Zwischen Gigs mit US-Bands vom Schlage von Best Coast nehmen die vier erste Demos in Blumbergs Schlafzimmer auf. Songs wie die Single „Georgia“ stehen mit ihrer C86-Süßlichkeit zwar noch wie Cajun Dance Party in britischer Pop-Tradition, bedienen mit knarzigen Gitarren und genereller Schluffigkeit aber vor allem die Vorliebe der Gruppe für amerikanischen Indierock der späten 80er und frühen 90er.

Albumkritik S. 95

* Max Bloom und Daniel Blumberg lernen sich als Vierjährige in einer Nordlondoner Synagoge kennen. Ihr erstes Gesprächsthema ist „Sporty Spice“ Mel C.

* Schlagzeuger Jonny Rogoff wird von Blumberg in einem Kibbuz in Israel rekrutiert.

* Blumberg hat ein Soloprojekt namens Oupa. Dessen Album erscheint im Juni.