Zurück in die Zukunft


BR5-49 mögen beide Arten von Musik: Country und Western

Für ihren Namen haben sich BR5-49 von der Telefonnummer eines Gebrauchtwagenhändlers inspirieren lassen. Gebraucht sind bei den fünf Musikern aus Nashville auch die Instrumente, auf denen sie -gekleidet in gebrauchte Klamotten von der Heilsarmee-„gebrauchte“ Musik spielen. Nämlich Country, Skiffle, HonkyTonk und Bluegrass-der Sound, zu dem sich ihre Eltern das erste Mal im Autokino ein wenig näher kamen. Aber Vorsicht: Das Debütalbum „BR5-49“ bietet alles andere als netten Country-Pop a la Garth Brooks oder waschbrettseelige Hommagen an die „Golden Fifties.“ BRs-49’s kernige Interpretationen der Vergangenheit treffen den Nerv der Gegenwart. Was die Band vor allem auf der Bühne beweist. Dort gelten BR5-49 als unschlagbarer Act mit generationenübergreifenden Qualitäten. Punks drängen sich vor der Bühne, Geschäftsmänner nippen entspannt an ihren Cocktails und rübennasige Farmer träumen von einer Zeit, in der Pestizide noch erlaubt waren. Für den Erfolg der modernen Nostalgiker von BR-49 fand sogar die altehrwürdige „New York Times“ bei einem Streifzug durch Nashville keine Erklärung. Zu ungewöhnlich und gar nicht zeitgemäß-scheint, daß sich eine solch junge und frische Combo im Haifischbecken des Musik-Business von „Music City“ über Wasser halten kann. Der wortkarge Frontmann Chuck Mead dagegen nimmt’s gelassen und erklärt schulterzuckend: „Es gibt eben nur zwei Arten von Musik. Gute und schlechte.“

Die CD im ME 17 starke Stücke für die Leser von ME/Sounds Garbage und Galliano, Samba und Smoke City, Chris Cacavas und Hugh Cornwell: Die siebte CD von ME/Sounds bietet einen bunten Querschnitt durch die Musik des Sommers. Ob es nun um aktuelle Drum VT Bass-Klänge geht, um alte Pop-Helden in neuer Frische, um ambitionierte Newcomeroder seltene Remixes – immer gilt: Von allen Bands schätzen wir doch am meisten die interessanten. Also: Musik hören, lesen, und genießen.