Paul McCartney – Press to play

Eine bezeichnende Anekdote: Als Lennon in seiner New Yorker Zeit ein Restaurant betrat, begrüßte ihn das Orchester mit „Yesterday“. Er bedankte sich und wies darauf hin, daß er mit dieser Schmalzpackung nichts zu tun habe. Das Walroß war Paul…

Diese Begebenheit verdeutlicht, was man seit den Solojahren der beiden Fab Four schmerzlich lernen mußte: Der eine war ohne den anderen nur die Hälfte wert. Besonders McCartney entwickelte sich ohne seinen zynischen Gegenspieler zu einem ausgemachten Zuckerbäcker.

Daran ändert auch des Maestros Neue PRESS TO PLAY wenig. Zwar hat er in Ex-lOcc Eric Stewart einen ebenbürtigen Kompositionspartner, in Hugh Padgham einen moderneren Produzenten als George Martin, in Jerry Marotta, Carlos Alomar, Phil Collins, Pete Townshend etc. viele fähige Mitspieler, aber McCartney bleibt der selbstverliebte, banale, leichtfüßige Schnulzenkönig, der er war. Meisterlich museale Popmusik, scheinbar unberührt von dem. was vorgefallen ist. Zeitlos und tot.

Am überzeugendsten ist der gute Paul noch dort, wo er als Daueroptimist und Berufsjugendlicher auftritt. Aber hatten wir das nicht schon?