EmilianaTorrini – Me and Armini

Eine niedliche Stimme hat sie ja. Das Problem ist nur, dass die halbitalienische Isländerin damit latent an Heulboje Björk erinnert, die alle ja so unglaublich toll finden. Freaks sind für die Mehrheit der Menschheit nun mal interessanter. Doch trotz ihrer Mädchenhaftigkeit sorgt Emiliana Torrini für einige Überraschungen. Vorteilhaft ist, dass sie sich von den spartanischen Akustikarrangements auf fisherman’s woman verabschiedet hat. Größtenteils jedenfalls. Der Titelsong lockt mit entspanntem Reggae-Feeling, in „Heard It All Before“ geht sie mal richtig aus sich heraus, und „Big Jumps“ hat eine raffinierte Hookline, die im Vorübergehen geschickt mit Lou Reed anbändelt. Und es soll ja mal niemand denken,dass diese Frau nicht auch ein bisschen verrückt ist. „My heart is beating like a jungle drum“, erklärt sie in einem Anfall von postjugendlichem Übereifer, der durch einen Rockabilly-Beat noch stärker akzentuiert wird. Aber dann kommt er! Der Song „Dead Duck“! Er fängt harmlos an, ehe Torrini in ihrer ganz eigenen Lolita-Art etwas von der Steinigung der toten Ente zu glucksen beginnt. Vorsicht! Im ersten Moment scheint es, als wolle sie nur spielen. Aber dann kommt es manchmal ganz schön dick. VÖ:5.9.

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