Countdown: die 100 besten Remixe aller Zeiten


Im kommenden Musikexpress stellen wir die 100 besten Remixe aller Zeiten vor. Diesmal online: Silicon Soul, Public Enemy und Maurizio.

85. Silicon Soul

Who Needs Sleep Tonight (DJ Hell Remix) (1990)

Visionäres in Original und Remix. „Who Needs Sleep Tonight“ von der ersten 12-Inch des mysteriösen New Yorker Duos Silicon Soul ahnte 1981 in seinem minimalistischen No-Wave-Electro-Arrangement Techno voraus. Zehn Jahre später, als die Ahnungen Wirklichkeit geworden waren, besann sich DJ Hell auf den wegweisenden Track. Der Remix für Hells damals neues Label Disko B arbeitete die ungewöhnlichen Percussions heraus, was dem Track mehr Macht gab und Silicon Soul einen Platz im Kanon der Pioniere der elektronischer Tanzmusik sicherte.

 

84. Public Enemy

Shut Em Down (Pete Rock Mixx) (1991)

Ein HipHop-Remix geht heute so: 87 Freundesfreunde und Cousins dritten Grades spucken Mittelmaß auf dem angesagten Beat der Woche, ein Radiomoderator brüllt dazu Anmaßungen. Früher ging ein HipHop-Remix so: Pete Rock kontrastiert Chuck D’s aggressive Kämpferlyrik mit einem satten Bläsersample, knusprigen Drums und einer warm gefilterten Bassline. Seinen nicht minder legendären Mix von „Nighttrain“ soll er übrigens am selben Tag rausgehauen haben… Früher war nicht alles besser. Aber das hier schon.

83. Maurizio

Domina (C. Craig’s Mind Mix) (1993)

Längst hat Carl Craig das Spiel mit den Flächen und den ewig verzögerten Spannungsbögen zu einer Kunstform sui generis erhoben. Es hat ihn reich, berühmt und beinahe zum Grammy-Gewinner gemacht. Sein wahres Meisterstück aber lieferte der erfolgreichste Remixer der Techno-Neuzeit bereits in den frühen Neunzigern ab, mit dieser Bearbeitung des stilprägenden Berliner Mystiker-Duos Maurizio. Das Vocal-Sample nimmt einen mit der ersten Sekunde gefangen; es folgen knapp elf Minuten unmittelbarer, dichter, zeitloser Body Music. Detroit!

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