Oh Land

Wish Bone

Federal Prism/ADA Warner

Die dänische Elektro-Pop-Sängerin konnte Dave Sitek von TV On The Radio als Produzenten gewinnen. Das liegt nicht nur an Äußerlichkeiten.

Nanna Øland Fabricius, die sich schlauerweise Oh Land nennt, wollte mal Balletttänzerin werden und war da auch auf einem guten Weg, bis eine Verletzung dieser Karriere ein Ende setzte. Ihre Gelenkigkeit hat sie sich bewahrt, dem Cover dieses Albums nach zu urteilen. Auf den äußeren Eindruck kann sich die Dänin ohnehin verlassen, das weiß sie nur zu gut. Aber sie weiß auch, dass sie damit auf Dauer nicht alleine bestehen kann. Deshalb bringt sie auf ihrem dritten Album mehr Tiefgang ins Spiel. Was sie bisher angeboten hatte, war ja recht erfolgreich. Die Single „Sun Of A Gun“ schaffte auch den Einstieg in die deutschen Charts.

Aber am Ende erwies sich der dick aufgetragene Happy-Go-Lucky-Stil als zu vergänglich. An der Seite von Produzent Dave Sitek gibt sich Øland Fabricius zurückhaltender. „Renaissance Girls“ ist mit nervösem Beat und R’n’B-Einfluss fraglos ein eingängiger Song, aber die Dame fällt nicht mehr mit der Tür ins Haus. Das gilt  auch für den Folksong „Love You Better“. Auffällig ist „My Boxer“, hier orientieren sich die Sängerin und Sitek am futuristischen Sound von TLC auf FanMail. „Pyromaniac“ wird dagegen von einem feinen Disco-Funk-Groove angetrieben. Der Skandinavierin ist die Lust aufs Tanzen also nicht vergangen. Gut so. Denn damit steckt sie uns alle an.