Elvis Perkins

I Aubade

MIR/Cargo VÖ: 2. Oktober 2015

Der Schauspielersohn kehrt mit seinem dritten Album zum Weird Folk seiner Anfangstage zurück.

Sie sind gerade aufgewacht? Ein paar Melodien schwirren im Kopf hin und her? Durch halbgeschlossene Lider blinken unfertige Arrangements? Federleicht, nahezu schwerelos fühlt sich das an, irgendwie unwirklich? Dann sind Sie womöglich I AUBADE, das neue Werk von Elvis Perkins.

Statt den mit dem Vorgängeralbum ELVIS PERKINS IN DEARLAND eingeschlagenen Weg zu größerer Eingängigkeit und leichterer Verdaulichkeit weiter zu gehen, kehrt der Sohn des „Psycho“-Darstellers Anthony mit diesem dritten Album dahin zurück, wo er mit seinem Debüt ASH WEDNESDAY angefangen hatte: verhuschter Weird Folk, durch den es scheinbar planlos pfeift und wummert, dängelt und jingelt. Einzelne Lieder folgen zwar den bekannten Strukturen des Genres, aber die meisten Stücke wirken wie nicht ganz zu Ende gedacht. Ohne identifizierbare Strophe oder Refrain, aber doch mit infektiösen Melodien. Mit Instrumenten, denen ein paar Saiten zu fehlen scheinen. Und einer Stimme, die mäandert und stolpert und umher irrt, wie auf der Suche nach sich selbst. Dabei entstehen einige seltsame, irritierende, aber sehr viel mehr wundervolle, berückende, intime, zarte und gar nicht einschläfernde Augenblicke.