Felix Kubin und das Mineralorchester II

Music For Film & Theatre

Dekorder

Die avantgardistischen Theatermusiken des Hamburger Komponisten sind harter Stoff.

Musik fürs Theater zu komponieren, ist für einige Indiebands zum wirtschaftlichen Standbein geworden. Trümmer und Tocotronic, Messer und Kante – die subventionierten Häuser zahlen angemessen. Doch während die Popbands immer auch die Verwertung für herkömmliche Alben im Sinn haben, denken erfahrene Bühnenkomponisten wie Felix Kubin oft erst später daran, ihre Musik auf einem Album zusammen zu fassen. Der Vorgänger von II: MUSIC FOR FILM & THEATRE erschien 2008, nun mag nach acht Jahren genug neue Musik zusammengekommen sein, sagte sich das Label – und überredete Kubin zu dieser Compilation.

Der Hamburger zeigt sich auf Fotos gerne als Alien und Robotermensch. Seine musikalische Ästhetik leiht er sich beim Industrial der 80er und Off-NDW-Bands. Düstere Trommeln haben genau so ihren Platz wie Gameboy-Melodien, Einflüsse von Der Plan sind hörbar, aber auch Bezüge zu Throbbing Gristle und osteuropäischer Neoklassik. So trifft der früh-digitale Spieldosenwalzer „Traumtanz“ aus der Schorsch-Kamerun-Inszenierung von „Des Kaisers neue Kleider“ auf „Küchenmusic“, einem Rhythmusfeuerwerk aus der Küche, zu der man nach dem Genuss der richtigen Chili-Schoten vielleicht sogar tanzen kann.