Morgan Delt

Phase Zero

Sub Pop/Cargo

Einmann-Psychedelia, die keinen klaren Gedanken fassen kann.

Morgan Delt aus Kalifornien ist einer dieser Musiker, die ihre Kunst nur ungern erklären. „Deine Erklärung ist immer besser“, sagte er einmal. Fotos zeigen den Musiker mit langen blonden Korkenzieherlocken, fast alle Bilder sind unscharf, als sei dieser Mensch nicht zu greifen. Entsprechend psychedelisch klingt seine Pop-Vision. PHASE ZERO folgt auf sein hochgelobtes Debüt, das Ariel Pink mit Beach-Boys-Finesse verband. Die zweite Platte dockt daran an, das Cover nutzt die gleichen Farben, die gleiche Bildsprache.

Morgan Delt verzieht sich nun noch weiter in eine verschnörkelte Hippiewelt. Kevin Parker von Tame Impala produziert aus diesem Kosmos heraus feierliche Hochglanz­musik, zu der mittlerweile auch Primark-Kunden tanzen. Morgan Delt ist eine Art Westentaschenversion. Wenn alles stimmt, entstehen Perlen wie „Another Person“ mit Harmonien wie von Zauberhand. „Sun Powers“ nimmt die Struktur des Power-Pop auf, hat aber nicht mehr Wucht als der Schlag eines Schmetterlings.

Bei „The Age Of The Birdman“ hört man mehrmals um die Ecke gedachte Einsprengsel aus Barock und Romantik. Es wird Tage geben, an denen ein Song wie dieser der beste der Welt ist – und andere, an denen man Morgan Delt zum Teufel wünscht mit seinem oberklugen psychedelischen Wattebauschpop.