Mehr als sechs Millionen Deutsche nutzen Streaming-Dienste


Eine Umfrage belegt: Bereits jeder Fünfte kennt Dienste wie Spotify, Deezer und Co. Besonders junge Deutsche streamen regelmäßig.

So richtig weiß man nicht, ob man an die Rettung der Musikindustrie durch das Musikstreaming glauben soll. Da heißt es einerseits, die Umsatzsteigerungen in Deutschland seien enorm, im internationalen Vergleich aber verschwindend gering. Insider beschwören die Chancen des neuen Marktes, Musiker kritisieren Bezahlmodelle.

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) veröffentlicht nun eine Studie, die wiederum für den Erfolg des Musikstreaming zu sprechen scheint.

Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag von BITKOM sollen mehr als sechs Millionen Bundesbürger Musik per Online-Streaming hören. Insgesamt würden rund 16 Millionen Deutsche entsprechende Dienste wie Spotify, Deezer und Co. kennen – also gut jeder Fünfte. Auffällig hierbei sei, dass jeder, der einmal Streaming-Dienste nutze, dies anschließend auch regelmäßig tue. Jeder zweite Nutzer höre demnach mehrmals pro Woche oder gar täglich Musik im Online-Stream.

Einen der wesentlichen Vorteile vom Musik-Streaming  sieht Dr. Christian P. Illek aus dem BITKOM-Vorstand laut Mitteilung in der Möglichkeit „von jedem Gerät auf das Angebot zugreifen zu können, ohne einzelne Dateien erst übertragen zu müssen. Zudem ist der Verbraucher bei seriösen Anbietern auf der sicheren Seite.“

Wenig überraschend erscheint die Erkenntnis, das vor allem junge Deutsche regelmäßig streamen. Bei den 18- bis 29-Jährigen nutzt mehr als jeder Vierte entsprechende Dienste (28 Prozent), bei den 30- bis 44-Jährigen sind es nur knapp 12 Prozent.

Doch auch trotz dieser neuen Zahlen bleibt die Skepsis gegenüber dem Streaming erlaubt. Erst kürzlich berichteten wir, dass der Umsatz aus Musikstreaming im ersten Halbjahr 2013 um 137 Prozent gestiegen war, gleichzeitig aber im internationalen Vergleich einen verschwindend geringen Teil an den Gesamteinnahmen des Musikmarktes ausmacht – etwas über drei Prozent. Auch Musiker scheinen mit den Bezahlmodellen der Streaming-Dienste nicht einverstanden zu sein ­– wie beispielsweise Radiohead-Frontmann Thom Yorke, der sich jüngst mit dem Branchen-Primus Spotify anlegte.