11 Fakten über Low


1 Duluth, die Heimat des Trios, gibt es wirklich. Auch wenn der Name der Fantasie eines H.P. Lovecraft entsprungen scheint oder besser nach Mittelerde passt, blickt das Örtchen mit 185.000 Einwohnern auf über 300 Jahre Geschichte zurück. An den Ufern des Lake Superior gelegen, ist Duluth, Minnesota, mehr für seine 34 Millionen Dollar teure Aquariumwelt bekannt als für kulturelle Errungenschaften.

2 Den Begriff „SlowCore sollte man in Anwesenheit von Alan Sparhawk nicht verwenden. Für den Gitarristen und Sängervon Low ist der in Zusammenhang mit der Musik seiner Band „inhaltslos „. „Minimal“ findet eher seine Gnade, auch wenn, so Sparhawk in einem Interview, dem Begriff ein passender Zusatz fehlt. Core vielleicht?

3 Low sind ein Familienbetrieb. Oder zumindest so was in der Art: Alan Sparhawk und Schlagzeugerin Mimi Parker sind verheiratet, und das Leben der Band dreht sich zu einem großen Teil um den Nachwuchs. So gab es kaum je eine Tour, auf der nicht die beiden Kinder der zwei, die sich seit der vierten Schulklasse kennen, mit dabei waren. Lediglich zu Bassist Matt Livingston bestehen keine, zumindest allzu offensichtlichen, verwandtschaftlichen Beziehungen.

4 Low waren niederCegenentwurf zum Grunge. Auch wenn ihnen das gerne unterstellt wurde, bestand der Grundgedanke bei der Gründung der Band Anfang der 90er nicht darin, der damals noch vitalen Seattle-Szene als Gegenpol zu dienen. Die Wurzeln des Trios liegen ganz woanders: Joy Division, Velvet Underground, The Swans, Brian Eno und (wie sollte es anders sein) die Beatles sind die Künstler, denen Low ihre frühen Inspirationen verdanken.

5 Alan Sparhawk hebt Schokolade. Und zwar nicht einfach irgendeine: Nicht weiße oder Vollmilch einfach irgendeine: Nicht weiße oder Vollmilchschokolade trifft den Geschmack des Sängers, sondern ausschließlich die sehr dunkle Variante. Die gibt es aber bekanntlich nicht an jeder Ecke, deshalb ist ein echtes Qualitätsprodukt belgischer Herkunft immer das richtige Mitbringsel, sollte man Alan Sparhawk aus irgendeinem Grund einmal eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen wollen.

6 Low pflegen keinerlei Vorurteile gegenüber Rockmusik. Auch wenn ihre Stücke einen ganz anderen Eindruck vermitteln, haben die Bandmitglieder ihr Herz schon lange dem Rock’n’Roll verschrieben. Das drückt sich nicht nur in der immer wieder in Interviews erklärten Nähe zu Rockbands jeder Couleur, sondern auch in den Nebenuntefnehmungen des Trios aus. So gründete Sparhaw einst das Blues-Punk-Projekt The Black Eyed Snakes, das es bislang schon auf zwei Alben und in das Vorprogramm von Wilco gebracht hat, sowie mit Matt Livingston das Rock-Pop-Elektro-Trio Retribution Gospel Choir. Letzteres dürfte mit seinen Drum’n’Bass-Anleihenbei Anhängern klassischer Rockklänge allerdings eher auf taube Ohren stoßen.

7 Immerhin auf 18 Veröffentlichungen hat es das bandeigene Label Chairkickers‘ Union Music bisher gebracht. Dazu zählen neben verschiedenen AIben von Low (darunter das drei CDs und eine DVD umfassende A LIFETIME oftemporaryRelief) und The Black Eyed Snakes Werke von The State Champs aus Duluth, Minnesota, No Wait Wait aus Duluth, Minnesota und The Keep Aways aus … richtig: Duluth, Minnesota. Als Label für die Bands aus der Nachbarschaft ist Chairkickers‘ trotzdem nicht konzipiert; mit Kid Dakota findet sich schließlich auch eine Band aus Minneapolis im Programm.

8 Low sind gern gesehene Gäste. So gestalteten sie nicht nur gemeinsam mit den australischen Freunden von Dirty Three die siebte Episode der auf alle Ewigkeit konzipierten Kollaborationsserie „In The Fishtank“, sondern sind, in verschiedenen Konstellationen, auch auf zahlreichen anderen Alben zu hören. Ein kleine Auswahl: 360 Business / 360 bypass von Pan American, snapshot Radio und infinity plus von Lois, actor & actresses von Winter Blanket.DEBRIDEMENT von Rivulets, der Soundtrack Shudder to think sowie Tribute-Alben mit Stücken von John Denver und Joy Division.

9 Low sind fleißig.Wer es in 14 Jahren schafft, Alben mit neuen Songs, Liveaufnahmen und Remixen zu veröffentlichen (von zahlreichen Singles und EPs gar nicht erst zu sprechen), dem bleibt nicht viel Zeit, auf der faulen Haut zu liegen. Besonders dann, wenn er in den bereits genannten Nebenprojekten und Gastrollen aktiv ist und sich außerdem regelmäßig auf Tour befindet.

10 Keinerlei geheimniskrämerischen Gründe hat es, dass Low ihre Texte nur äußerst selten in den Booklets ihrer CDs abdrucken. Dass man, um Sparhawks Lyrik genießen zu können, meist die Webseite der Band bemühen muss, hat zwei ganz andere Ursachen: Dem Sänger erscheinen manche seiner Schöpfungen in gedruckter Form schlicht zu banal, um sie derartzu „würdigen“. Und in einem so feinen Artwork wie dem zum aktuellen Album DRUMS AND GUNS haben Texte schlicht und einfach nichts verloren.

11 8 – 2 -1. So könnte die Erfolgsformel von Low lauten: drums and guns ist ihr achtes Studioalbum, das zweite für das Kultlabel SubPop und das erste, mit dem es das Trio zur „Platte des Monat“ im Musikexpress gebracht hat. >» www.chairkickers.com