40


Der beste Film des Jahres und die liebenswerteste Großfamilie der Welt: die Royal Tenenbaums.

Wenn sich gleich nach der furiosen Vorstellung der Familie Tenenbaum der Falke Mordecai zu den hymnischen Klängen von „Hey Jude“ über die Dächer von New York erhebt, weiß man als Zuseher schon nach zehn Minuten, dass man sich beruhigt zurücklehnen kann: Hier ist man zu Hause, mit diesem Film kann nichts mehr schief gehen. So unterschiedliche Einflüsse wie Orson Welles‘ „Magnificent Ambersons“, J.D. Salingers Novelle „Franny und Zooey“, Pop wie Nicos „These Days“ und „She Smiled Sweetty“ von den Stones. Björn Borgs Fila-Tennis-Outfit und Obskures wie George Roy Hills New-York-Film „Henrys Liebesleben“ fügte Wes Anderson in seiner erst dritten Reqiearbeit zu der traurigsten und einfallsreichsten Komödie zusammen, die man sich vorstellen kann. Die Saga einer disfunktionalen Familie in einem offensichtlich erdachten New York lächelte süß und wonnig, auch wenn seine Protagonisten vom rechten Weg abkamen, und ging zu Herzen in Momenten, in denen man niemals damitgerechnet hätte. Und über die feine Unterscheidung zwischen „asshole“ und „son of a bitch“ aufgeklärt zu werden war auch noch pädagogisch wertvoll.