Ooozing Wound

High Anxiety

Thrill Jockey/Rough Trade (VÖ: 15.3.)

Trashiger, hyper-misanthropischer Thrash-Metal für Kiffer und alle, die die Welt da draußen hassen.

„Generell ist es keine gute Idee, Türsteher nach Koks zu fragen. Versuch’s mal in den Toiletten, wo die Leute koksen #oozetips“ – der Twitter-Account vom Thrash-Metal/Speed-Grunge/Power-Sludge-Trio Oozing Wound ist ein Quell der Weisheiten für aufstrebende Bands, und ein guter Indikator für die Art von Humor, die einen auf ihrem vierten Album erwartet: derbe, drüber, aber gerade deswegen den Zeiten und der Weltlage angemessen.

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Songs wie „Surrounded By Fucking Idiots  und „Tween Shitbag“ haben Riffs, die klingen als wären sie auf rostigen Stahlseilen eingespielt worden, und Sänger Zack Weil kreischt in der Vorhölle seinen Hass gegen Szene-Nasen und Poser-Bands ins Mikrofon. Weils auf bisherigen OW-Alben leicht erkenbares Faible für Sci-Fi und Actionfilme mit Sylvester Stallone findet auf HIGH ANXIETY kein Ventil – hier regiert der Nihilismus und die Sucht. „Filth Chisel“ ist „Master Of Puppets“, von den Melvins interpretiert, und der Trip, auf dem sich die Protagonisten-Figur in „Riding The Universe“ befindet, führt nicht etwa ins Grüne, sondern so weit weg raus aus der Alltags-Realität wie es geht: „Going nowhere at all“. 

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Oozing Wound kommen aus der Chicagoer Noise-Szene, die erst Produzentenlegende Steve Albini und später die Prügel-Riff-Pioniere Lightning Bolt hervorbrachte, und kombinieren deren schleppende Heavyness und den Willen zum Experiment (siehe die Saxofone auf „Vein Ripper“) mit dem Aggro-Geballer der Thrash-Götter Slayer. Der Albumtitel ist hier Programm – nach diesen sieben Songs braucht man tatsächlich erst mal eine Pause. Und eine Umarmung.